Fotogeschichte der Woche: Wie das Osterei bunt wurde

Für die einen ein Symbol neuen Lebens, für die anderen Bestandteil eines guten Oster-Brunchs: Kein Ostern ohne Ostereier.

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Menschen verzierten Eierschalen bereits lange Zeit bevor sie anfingen, das Osterfest zu feiern. Das beweisen 60.000 Jahre alte Funde bemalter Straußeneier aus dem südlichen Afrika. In antiken Gräbern der Sumerer und Ägypter fand man ebenfalls dekorierte Straußeneier.

Die katholische Kirche führte bereits im Mittelalter ein vorösterliches Verbot, Fleisch und Eierspeisen zu verzehren - auch Fastenzeit genannt. Gleichzeitig ist der Vorfrühling eine gute Legezeit für Hühner, also sammelten sich vor Ostern große Mengen an Eiern an. Ohne Kühlschrank und bei warmen Wetterbedingungen musste man sich demnach etwas einfallen lassen, um die Eier haltbar zu machen. Sie wurden also gekocht und anschließend gefärbt.

Der Vorrat an Eiern diente vielen Bauern als Zahlungsmittel, beispielsweise um den zu Ostern fälligen Pachtzins zu begleichen. Der Rest wurde verziert und weiterverschenkt.

Seit der Antike wurden Eiern eine gewisse Symbolik verleiht. In manchen Kulturen galt das Ei als Sinnbild der Fruchtbarkeit, neues Leben und Wiedergeburt wurden ebenfalls darin interpretiert: Hinter der Schale stecke Leben.

 

Am antiken Romwurden bunte Eier aufgehängt - als Symbol des Neubeginns zur Feier der Tag- und Nachtgleiche. 

Das Christentum übernahm diese uralten Bräuche. Wie ein Küken aus dem Ei schlüpft, soll Jesus aus dem Grab auferstanden sein.

Die rote Farbe sollte an das vergossene Blut Jesu und somit an seinen Opfertod am Kreuz erinnern. Später wurden die Eier auch in anderen Farben angemalt, beispielsweise um ältere Eier von den neueren zu unterscheiden.

Der Brauch, Ostereier zu dekorieren, ist in Österreich und Mitteleuropa, sowohl wie in Russland oder im Mittelmeerraum, verbreitet.

Die Techniken des Eierfärbens sind mittlerweile sehr unterschiedlich. Ob mit Lackfarbe oder Wachs, in Zwiebelschalen eingekocht, oder mit Abdruck von Blumenblättern oder Federn - auf Ostermärkten oder bei Ausstellungen kann man sich von abwechslungsreiche Gestaltungsideen inspirieren lassen. Aufgrund des Lockdowns ist beispielweise der Altwiener Markt heuer virtuell hier vertreten.