FPÖ-nahe Zeitschrift „Info-Direkt“ unter Plagiatsverdacht
Wie profil in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, schrieb die FPÖ-nahe Zeitschrift „Info-Direkt“ zahlreiche Artikel aus etablierten Medien ab – ohne Quelle zu nennen, etwa Texte aus „Süddeutscher Zeitung“, „Welt“, „Spiegel“, „taz“ und „Wiener Zeitung“. Mehrere Passagen einer Buchbesprechung über den Globalisierungskritiker Jean Ziegler, erschienen in der „Süddeutschen Zeitung“ im April 2013, wurden von „Info-Direkt“ wortgleich abgeschrieben. Bei einer Filmkritik zur Dokumentation „Bauer unser“ klaute „Info-Direkt“ bei der „Wiener Zeitung“.
Besonders skurril: Ein Artikel über die gute Wirtschaftsentwicklung Islands endet bei „Info-Direkt“ mit dem verschwörerischen Satz: „Warum wir davon wohl in ‚Qualitätsblättern‘ nichts lesen …?“ Dabei ist eben jener Text zu großen Teilen von der deutschen „taz“ kopiert. Aufgedeckt hat die Plagiate der grüne Nationalrat Karl Öllinger, der „Info-Direkt“ nun klagen will, wie er profil sagte.
Pikant: Für „Info-Direkt“ schreibt mit Jan Ackermeier ein Mitarbeiter der oberösterreichischen FPÖ, zahlreiche Blaue wie der Linzer FPÖ-Stadtrat Markus Hein inserieren dort. Das Blatt fällt durch seine stramm-rechte Linie auf und beschimpft Journalisten als „Schreibhuren“ sowie etablierte Medien als „Lügenpresse“. Gegenüber „profil“ wollte sich „Info-Direkt“ nicht zu den Vorwürfen äußern.