Grassers Ex-Chefökonom Brandner in der Nationalbank
Robert Holzmann, der neue Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB), holt sich Peter Brandner als wirtschaftspolitischen Berater. Der Experte für Finanzmärkte und Geldpolitik, der den wirtschaftsliberalen Thinktank „Weis(s)e Wirtschaft“ mitgründete, war ab 2003 Chefökonom des damaligen Finanzministers Karl-Heinz Grasser. Nach Grasser blieb der parteipolitisch unabhängige Brandner dem Ministerium als Fachexperte erhalten.
Der 57-Jährige, der in den 1990er-Jahren am IHS, dem Wifo und in der OeNB forschte, gilt eher als Freigeist. In politischen Debatten ortete er regelmäßig „fehlenden Sachverstand“ und eckte damit gehörig an. Eine entsprechend formulierte Kurznachricht auf Twitter trug Brandner eine Belehrung im Finanzministerium ein, wie man sich als Beamter zu verhalten habe. Eine Mahnung oder – wie in OeNB-Kreisen kolportiert – gar ein Disziplinarverfahren folgte daraus aber nicht. In der Nationalbank wird Brandner nur Holzmann unterstellt sein, der ihn intern als seinen künftigen „Sparring-Partner“ vorstellte.