Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus sprechen im "Ibiza-Video" über Parteispenden via Vereine

Nach Ibiza-Video: Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen Strache

In der Affäre um mutmaßlich illegale Parteienspenden an die FPÖ lautet der Verdacht gegen den Ex-FPÖ-Chef auf Untreue.

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Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-FPÖ-Chef und Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache. Das wurde profil heute aus Justizkreisen bestätigt. Der Verdacht lautet auf Untreue. Strache wird damit verdächtigt, dasselbe Delikt begangen zu haben wie Ex-FPÖ-Klubomann Johann Gudenus. Über die Ermittlungen gegen Gudenus berichtete profil bereits vor zwei Wochen.

Strache wegen mutmaßlicher Parteispenden im Visier

Strache hatte im Ibiza-Video bekanntlich angedeutet, dass über "gemeinnützige Vereine" mutmaßlich illegale Parteispenden an die FPÖ fließen würden. Tatsächlich tauchten in den Tagen nach der Enthüllung des Videos insgesamt fünf Geheimvereine im FPÖ-Umfeld auf, wie profil berichtete. Drei der Vereine sammelten in den vergangenen Jahren insgesamt mehr als 600.000 Euro an Spenden ein. Ein Wiener Manager bestätigte gegenüber profil, dass er an einen der Vereinen gespendet habe – auf Ersuchen von Johann Gudenus.

Straches Anwalt will sich nicht äußern

Die Ermittlungen gegen Strache und Gudenus laufen seit 20. Mai unter der Aktenzahl 17 St 2/19p. In derselben Strafsache will die Korruptionsstaatsanwaltschaft auch gegen FPÖ-Nationalrat Markus Tschank ermitteln, der im Zentrum des FPÖ-nahen Vereinsnetzwerks steht. Am heutigen Donnerstag stimmte der Nationalrat der Aufhebung von Tschanks Immunität zu. Straches Anwalt Johann Pauer erklärte gegenüber profil, er bitte um Verständnis, dass er sich "zu laufenden Strafverfahren nicht äußern" könne.

Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.