Im profil: Anatomie des Bösen, Kušej, Weltsaatgut-Tresor
Was ihren medialen Umgang mit Tötungsdelikten betrifft, unterscheiden sich ANGELIKA HAGER und SEBASTIAN HOFER recht deutlich: Während Hofer bestenfalls einen Münsteraner-Klamauk-„Tatort“ ohne Gänsehaut übersteht, hat Hager die „Crime“-Hefte des „Stern“ abonniert und pflegt auch sonst einen durchaus libidinösen Zugang zu – fiktionalisierter – Gewalt. Eine echte Expertise in Bezug auf die Frage, wie der Mensch zum Mörder werden kann, lässt sich darauf jedoch schwerlich begründen. Für die aktuelle Titelgeschichte haben Hager und Hofer deshalb fünf ausgewiesene Fachleute konsultiert: eine forensische Gutachterin, einen Krimiautor, einen ehemaligen Strafverteidiger, eine Gerichtsreporterin und eine Moralphilosophin. Sie alle haben seit vielen Jahren sozusagen von Berufs wegen mit Mördern und Totschlägern zu tun. Einfache, allgemeinverbindliche Antworten können zwar auch sie nicht geben, denn „das Böse ist komplex und alles andere als banal“, schreiben Hager und Hofer. So viel aber steht fest: „Jeder Mensch ist zu tödlicher Gewalt fähig.“
Rosemarie Schwaiger: Nazi der Woche
Leitartikel. Der „Kampf gegen Rechts“ ist zu einem Ritual erstarrt. Gebracht hat die allgemeine Besorgnis bisher gar nichts.
„Dass ich kämpferisch bin, steht außer Frage“
Der neue Burgtheaterdirektor Martin Kušej über Gleichberechtigung, Geniekult, das Fehlen einer politischen Gesprächskultur – und die Frage, ob er gern ein Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof hätte.
Donnertage
Ein Kanzler-Rüffel kann Wirkung zeitigen. Nur wenige nehmen der FPÖ ihre Distanzierung vom rechten Rand ab. Die große profil-Umfrage nach dem ersten schweren Koalitionskonflikt und die Stimmung an der ÖVP-Basis.
„Der Brexit hat uns alle verrückt gemacht“
Der britische Historiker Timothy Garton Ash über die neuen Nationalisten in Europa, seinen Stolz auf das britische Parlament und die Gründe, warum ein EU-Austritt der Briten für die EU schlimmere Folgen haben könnte als für das Vereinigte Königreich.
Die vereinigten Saaten
Der womöglich wertvollste Schatz der Welt liegt im arktischen Spitzbergen. Hier wurde vor gut zehn Jahren der Weltsaatgut-Tresor eröffnet. Inzwischen lagert darin eine Million Nutzpflanzensamen. Sie sind Teil unserer Zukunftsversicherung.