Innsbruck-Wahl: Persönlicher Erdrutschsieg des grünen Willi

Ökopartei in Landeshauptstadt auf dem ersten Platz.

Drucken

Schriftgröße

Während die Grünen am Sonntag bei der Salzburger Landtagswahl mehr als halbiert wurden, hat die Ökopartei in Innsbruck einen Triumph eingefahren. Nicht nur, dass die Grünen mit 24,16 Prozent (zehn Mandaten) auf dem ersten Platz landeten, schaffte es Georg Willi mit 30,88 Prozent als erster in die Stichwahl. Dort trifft er in zwei Wochen auf Amtsinhaberin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck).

Willi zeigte sich nach dem Urnengang "überwältigt". Für die Stichwahl sah sich der Grünen-Frontmann jedoch nicht als Favorit. Als zweiter großer Sieger gingen die Freiheitlichen hervor. Rudi Federspiel verpasste zwar die Stichwahl knapp mit 21,17 Prozent hinter Oppitz-Plörer, die auf 24,28 Prozent kam. Die FPÖ ist aber mit 18,56 Prozent und acht Mandaten künftig die zweitstärkste Kraft im Gemeinderat. Die Bürgermeisterliste Für Innsbruck musste hingegen Federn lassen und ist mit einem Minus von 4,81 Prozentpunkten nur noch mit sieben Mandaten im künftigen Gemeinderat vertreten (16,15). Oppitz-Plörer sah ein Ziel, nämlich die Stichwahl erreicht. "Nun geht es darum, die zu überzeugen, die uns nicht gewählt haben".

Fiasko für die Volkspartei

Zu einem Fiasko ist der Urnengang für die Volkspartei geworden. Die Schwarzen stürzten von 21,87 auf 12,17 Prozent ab, was ein Minus von 9,7 Prozentpunkten und vier Mandaten bedeutet. Im künftigen Gemeinderat wird die ÖVP nur noch mit fünf Mandaten vertreten sein. 2012 waren es noch neun. Zudem war Spitzenkandidat Franz Gruber in der Bürgermeisterdirektwahl gerade einmal auf 9,12 Prozent der Stimmen gekommen. LH Günther Platter (ÖVP) zeigte sich daher auch "sehr enttäuscht". Das Ergebnis müsse nun "in Ruhe zu analysiert" werden. Gruber meinte gegenüber der APA, es handle sich um einen "schwarzen Tag" für die ÖVP. Er werde das Ergebnis nun sacken lassen und morgen, Montag, mit seinen Parteifreunden in einer Klubsitzung beraten.

Auch nicht viel besser erging es der SPÖ, die mit 10,32 Prozent nur noch auf dem fünften Platz zu liegen kam. Bei der Landtagswahl verzeichneten die Sozialdemokraten in Innsbruck noch 22,83 Prozent der Stimmen. Im künftigen Gemeinderat werden die Roten nunmehr nur noch mit vier Mandaten vertreten sein, statt wie bisher mit sechs. Für SPÖ-Spitzenkandidatin Irene Heisz war das Ergebnis ihrer Partei "eine Enttäuschung". Die SPÖ sei offenbar im Dreikampf um den Bürgermeistersessel "untergegangen".

Fünf kleine Listen mit Mandaten

Der nächste Gemeinderat wird jedenfalls bunter. Denn auch fünf kleine Listen errangen Mandate: Die NEOS kamen auf 4,73 Prozent bzw. zwei Mandate, der Tiroler Seniorenbund auf 2,72 Prozent und ein Mandat, die Liste Fritz auf 3,23 Prozent (auch ein Mandat) und das "Gerechte Innsbruck" heimste 3,10 Prozent ein (ein Mandat). Und auch die Liste ALI ist künftig im Gemeinderat vertreten: Sie erreichte 2,38 Prozent bzw. ein Mandat.

Wahlverlierer war die Wahlbeteiligung. Sie sank im Vergleich zu 2012 (52,3 Prozent) noch weiter und lag bei 50,38 Prozent. Das ist der schlechteste Wert seit 1945.