Susanne Fürst gibt ein Interview
Interview

FPÖ-Fürst: „Ich bezeichne das als islamische Unterwanderung“

Susanne Fürst, Nummer 2 der FPÖ-Liste für die Wahl, spricht über „Umvolkung“ und die Geringachtung Österreichs.

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Frau Abgeordnete, im Wahlprogramm der FPÖ ist zu lesen, dass Zugewanderte die österreichische Staatsbürgerschaft verlieren sollen, wenn sie sich „der Geringachtung des Landes schuldig“ machen. Was bedeutet das?

Fürst

Die Geringachtung bezieht sich auf Menschen, die zu uns kommen, aber uns als ihr Gastland nicht respektieren, sondern als vorgebliche Asylwerber gar nicht die Absicht haben, sich anzupassen. Wenn Zuwanderer Konflikte aus ihrer Heimatregion zu uns tragen. Wenn es zu Bandenkriegen kommt. Aber auch wenn Kinder und Jugendliche in Schulen beginnen, ihr Weltbild über unsere Werte zu stellen.

Und das wäre ein neuer Straftatbestand?

Fürst

Nein. Wir haben ein ausreichendes Strafgesetzbuch. Es gehört aber durchgesetzt. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Begehung einer Straftat Auswirkungen auf ein Asylverfahren hat.

Das bedeutet, dass jede Straftat bereits als Geringachtung des Landes gilt, etwa ein Ladendiebstahl.

Fürst

Auch ein Ladendiebstahl ist eine Missachtung des Aufnahmelandes, aber es geht hier vorrangig um Kapitalverbrechen.

In Ihrem Wahlprogramm beziehen Sie sich explizit auf eingebürgerte Migranten, denen Sie die österreichische Staatsbürgerschaft wegen Geringachtung aberkennen wollen.

Fürst

Es geht vor allem darum, den Zuzug zu vermeiden. Personen, die keinen legal gefestigten Aufenthaltsstatus haben, müssen wir außer Landes bringen, wenn kein Fluchtgrund vorliegt. Und ein laufendes Asylverfahren soll bei einer Straftat beendet werden.

Das ist ja jetzt schon Rechtslage. Schwere Straftaten sind ein Asylausschließungsgrund.

Fürst

Es kann eine Rolle spielen, ist aber nicht so klar geregelt. Eine Straftat muss Konsequenzen haben.

Wie ein Ladendiebstahl, der ja eigentlich als Bagatelldelikt gilt?

Fürst

Wenn einer Cottage-Käse mitgehen lässt, wird das nicht das große Problem sein. Es geht um Wiederholungstäter und eben um die Geringachtung des Staates. Ein 17-jähriger somalischer Asylwerber ist dringend verdächtig, ein 14-jähriges Mädchen im Bahnhof Langenzersdorf vergewaltigt zu haben. Derzeit ist es so, dass er nicht automatisch rausmuss.

FPÖ-Abgeordnete Susanne Fürst
Gernot   Bauer

Gernot Bauer

ist seit 1998 Innenpolitik-Redakteur im profil und Co-Autor der ersten unautorisierten Biografie von FPÖ-Obmann Herbert Kickl. Sein journalistisches Motto: Mitwissen statt Herrschaftswissen.

Robert   Treichler

Robert Treichler

Ressortleitung Ausland, stellvertretender Chefredakteur