Jugendlicher schaut radikal islamistische Videos auf TikTok.
Islamismus

Einmal IS, immer IS: Wie erfolgreich ist Deradikalisierungsarbeit?

Junge Menschen geraten auf TikTok und Co. in die Fänge radikaler Islamisten und sind bereit zu töten. Wie holt man sie wieder weg? Wie erfolgreich ist die Deradikalisierungsarbeit?

Drucken

Schriftgröße

Sie sind alle noch Teenager. Der 19-jährige Beran A., der im Juli zuerst einen Treueschwur auf den Islamischen Staat (IS) ablegte und einen Monat später mit seinem mutmaßlichen Komplizen, dem 17-jährigen Luca K., einen Terroranschlag auf eines der Taylor-Swift-Konzerte in Wien geplant haben soll. Die 14-jährige Lejla L., die nächste Woche in Graz vor Gericht steht, weil sie vorhatte, „Ungläubige“ am Jakominiplatz zu töten. Ermittler stellten in ihrem Kinderzimmer ein Beil und ein Messer sicher. Sie soll eine Anleitung zum Bombenbau und über 4000 IS-Hinrichtungsvideos auf ihrem Handy gespeichert haben. Und dann noch Emrah I. Der 18-jährige Schütze, der vergangene Woche vor dem NS-Dokumentationszentrum in München mit einem Repetiergewehr das Feuer auf Polizisten eröffnete und bei dem Schusswechsel ums Leben kam.

Taten wie diese häufen sich. Aber warum?  Was muss mit Jugendlichen passieren, damit sie sich derart radikalisieren, dass sie Menschen auf solch brutale Weise töten wollen? Welche Videos haben sie gesehen, welche Nachrichten gelesen, mit wem haben sie gesprochen und was haben sie dabei gefühlt? Schnell ist die Rede von „TikTok-Terroristen“ und „Islamismus-Influencern“, die die sozialen Medien längst erobert haben. Die Jugendlichen sind in ihre Falle getappt. Und wer einmal drinnen ist, den lässt der Algorithmus nicht so schnell wieder los. Können Eltern, Freunde und Familie überhaupt rechtzeitig reagieren?

Natalia Anders

Natalia Anders

ist Teil des Online-Ressorts und für Social Media zuständig.

Daniela Breščaković

Daniela Breščaković

ist seit April 2024 Innenpolitik-Redakteurin bei profil. War davor bei der „Kleinen Zeitung“.