Kinderabschiebung: Wie geht es Tina?
Vor einem Jahr demonstrierten Schüler in der Wiener Zinnergasse vor dem Gebäude, in dem Familien auf ihre Abschiebung warten. Aus einem vergitterten Fenster winkte die damals zwölfjährige Tina ihren Freunden zu. Ihr Protest verhinderte letztlich nicht, dass ein junges Mädchen aus ihrem gewohnten Alltag gerissen wurde.
Am 28. Jänner schoben maskierte Beamte Tina – gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester Lea – nach Georgien ab. Mehrere Monate lang lebte sie zunächst am Land bei ihrer Großmutter. Im August feierte Tina ihren 13. Geburtstag - in Tiflis, wo sie in einem Hochhaus am Rande der Stadt lebt.
Tina hatte den Großteil ihres Lebens in Österreich verbracht, die fünfjährige Lea ist hier geboren. Wie geht es der Jugendlichen heute? Welche Spuren hat die Abschiebung in der Familie hinterlassen? Welche Pläne hat Tina?
profil geht der Geschichte der abgeschobenen Kinder nach. Edith Meinhart reiste für den Bericht, der in der nächsten Ausgabe des Magazins am 9. Jänner erscheint, nach Georgien. Hier traf sie nicht nur Tina, sondern auch Ana, 14, und Mariam, 10. Die beiden Mädchen waren am 5. November 2020 nach Tiflis abgeschoben worden.
Bei einem gemeinsamen Stadtrundgang lernen Tina, Ana und Mariam einander kennen. Auch ihre Mütter sind dabei.