"König-Abdullah-Zentrum": Muslimischer Verband begrüßt Schließung
Nachdem sich mehrere islamische Verbände gegen den Beschluss im Nationalrat, das von Saudi-Arabien finanzierte „König-Abdullah-Zentrum-für den interreligiösen und interkulturellen Dialog“(KAICIID) in Wien zu schließen, ausgesprochen haben, meldete sich die liberal eingestellte „Türkische Kulturgemeinde Österreich“ zu Wort. „Der Staat kann und muss Organisationen schließen, bei denen Religion als Vorwand missbraucht wird. Wenn fundamentale Menschenrechte missachtet werden und alle anderen Religionen außer dem Wahhabismus verboten sind, dann darf nicht unter dem Deckmantel für „interreligiösen und interkulturellen Austausch“ dieser Doppelbödigkeit eine Bühne und Scheinlegitimität gewährt werden. Die Legitimität einer – per Selbstdefinition – international agierenden religiösen Organisation, welche sich bei gröbsten Verstößen gegen fundamentale Menschenrechte kaum zu Wort meldet, ist mehr als zu hinterfragen.“
Die „Türkische Kulturgemeinde Österreich“, der Aleviten und Sunniten angehören, erinnert auch an den Verfassungsrechts-Experten Theo Öhlinger, der zuvor die Frage aufgeworfen hat, warum die Finanzierungsvorschriften beim Islamgesetz nur für Moscheen, nicht aber für das KAICIID gelten.