Kurt-Vorhofer-Preis 2022 geht an Eva Linsinger
Linsinger beweise mit ihrer Arbeit eine kritische Distanz zu Machthabern aller Art und Couleur. "Sie transportiert keinen Spin, sie recherchiert und widersetzt sich seit Jahren der Einvernahme durch heimische Netzwerke", so die Jury. Ihr differenzierter Blick und abwägendes Urteil ließen qualitativ hochstehende, glasklare analytische Texte entstehen, die innere Zusammenhänge von politischen Entwicklungen beleuchten. "Damit setzt sie Maßstäbe für eine erforderliche Flughöhe im Qualitätsjournalismus", heißt es in der Begründung.
Linsinger wurde 1968 in Schwarzach/Pongau geboren, studierte Geschichte und Deutsche Philologie und schrieb zunächst für die "Arbeiterzeitung" und anschließend den "Kurier". Daraufhin war sie über ein Jahrzehnt für "Der Standard" unter anderem als Brüsselkorrespondentin tätig. Seit 2006 arbeitet sie für ihren gegenwärtigen Arbeitgeber: das Nachrichtenmagazin profil, wobei sie 2015 die Ressortleitung Innenpolitik übernahm und im Vorjahr zusätzlich zur stellvertretenden Chefredakteurin aufstieg. Ebenfalls 2021 wurde sie mit der goldenen "Medienlöwin" für ihre bisherige Präsenz, ihr Lebenswerk und ihre Vorbildfunktion für andere Frauen, sich im Medienbereich durchzusetzen, verliehen.
Der "Kurt-Vorhofer-Preis" wird zum mittlerweile 27. Mal im Gedenken an den langjährigen Doyen der Innenpolitik von der Journalistengewerkschaft, der "Kleinen Zeitung" und dem Sponsor Verbund ausgelobt und vom Bundespräsidenten überreicht. Die prämierten Artikel sollen unter anderem die Kriterien "soziale Verantwortung, stilistische Brillanz und unkonventionelle Betrachtungsweisen" vereinen. Im Vorjahr erging die Auszeichnung an "Wiener Zeitung"-Chefredakteur Walter Hämmerle.