Heißzeit
Die Bedeutung des Grazer Volkskulturfestivals Aufsteirern ist dem gemeinen Nichtsteirer bis dato leider nie angemessen zu Bewusstsein gebracht worden. Das ist vorbei. Heute weiß man, dass eine Nationalratswahl unmöglich zeitgleich mit dem „größten Dorfplatz Österreichs“ stattfinden kann, weil dann kein Mensch zu dieser Wahl gehen würde, zumindest kein steirischer Volkskulturfan, weshalb wir wahrscheinlich erst gegen Ende September einen neuen Nationalrat wählen werden. Aufsteirern sticht Neuwählen, es droht ein heißer Spätherbst.
Damit zukünftige Herbste nicht ganz so stickig verlaufen, sollte der Mensch seinen Beitrag zum Klimawandel drastisch einschränken. Um dies auch Wiener Autofahrern zu Bewusstsein zu bringen, blockierten am vergangenen Freitag rund 150 Aktivisten den Franz Josefs-Kai bei der Urania. Die Polizei löste die Veranstaltung auf und wendete dabei womöglich ungerechtfertigte Gewalt an. Wir waren mit einer Kamera vor Ort (die Urania liegt in Sichtweite unserer Redaktion); die Aufklärung der mutmaßlichen Übergriffe ist im Gange und wird uns hier noch beschäftigen.
Gleich hinter der Urania (von der profil-Redaktion aus gesehen) liegt das Verkehrsministerium. Dessen neuer Chef, der FP-nahe Beamte Andreas Reichhardt, ist aufgrund seiner Wehrsports-Kameradschaft mit Heinz Christian Strache als bis dato einziges Mitglied des Kabinetts Bierlein mit Gegenwind konfrontiert. Altbundespräsident Heinz Fischer erklärte zuletzt, er hätte noch ein bisschen länger (nach einem besseren Kandidaten, Anm. d. Red.) gesucht. Wir sagen nur: Wir haben es schon im Dezember 2017 gesagt.
Wir wünschen Ihnen einen schönen, wahrscheinlich sogar heißen Tag.