Lopatka über Kanzler: „Kern lebt in Schwarz-Weiß-Welt“
In einem Interview inaktuellen profil-Ausgabe (32/16) übt ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka Kritik an Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ). Dass ihn Kern als jemanden bezeichnet habe, der sich in einer Telefonzelle in die Luft sprenge, richte sich „seit den Vorfällen in Nizza oder jüngst in Deutschland von selbst“. Lopatka: „Schwarz-Weiß-Fernsehen gibt es seit 40 Jahren nicht mehr. Telefonzellen sind seit 20 Jahren passé. Wenn der Bundeskanzler noch in einer Schwarz-Weiß-Welt lebt und denkt, dann wirkt das gestrig.“
Im „profil“-Interview übt Lopatka auch Kritik am Führungsstil des Bundeskanzlers. Dieser hatte sich bei einer SPÖ-Veranstaltung in Vorarlberg darüber lustig gemacht, dass ÖVP-Minister in Regierungssitzungen SMS verschicken würden. Lopatka: „Der Herr Bundeskanzler spricht zwar von einem New Deal, aber sein eigenes Verhalten erinnert zwischendurch an alte Parteipolitik.“
Im Umgang mit dem Terror plädiert der ÖVP Klubobmann dafür, „auch an die Grenzen unseres Rechtssystems zu gehen“. Man dürfe „vor jenen nicht in die Knie zu gehen, die das System rechtsstaatlicher Prinzipien schamlos missbrauchen“.
In der Flüchtlingsfrage stehe die ÖVP der CSU näher als der CDU. Lopatka: „Angela Merkel ist eine große Politikerin. In dieser Frage war sie zu optimistisch. Und sie bleibt mit ihrer Haltung innerhalb der EU allein.“