Maskenpflicht im Poly

Die polytechnischen Schulen in Wien wollen, dass Schüler und Lehrer im Unterricht Maske tragen. Manche setzen auf Freiwilligkeit, andere auf Pflicht.

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„Bei uns werden Eltern und Schüler am ersten Schultag informiert, dass während des Unterrichts Maskenpflicht gilt“, heißt es aus der polytechnischen Schule in Wien Währung zu profil. Die Maskenpflicht solle erst fallen, wenn nur 15 Schüler oder weniger im Raum sind. Maskenfreie Zeit sind nur die Pausen. Begründung: Der Corona-Abstand zwischen den Schülern könne nicht gewährleistet werden. Angeordnet wird die Maskenpflicht über die Hausordnung. Damit schert die Schule aus. Denn Bildungsminister Heinz Faßmann hat der Maske im Unterreicht per Erlass eine Absage erteilt. Selbst wenn die Corona-Ampel bei Schulbeginn auf gelb steht, was für Wien zu erwarten ist, gilt die Maskenpflicht laut Faßmanns Konzept nur außerhalb der Klasse.

„Unsere Klassenräume sind sehr klein, wir werden das so machen müssen“, sagt die Sprecherin der Wiener Polys, Beatrix Poppe, zum Maskentragen im Unterricht. An ihrer Schule im 15. Bezirk wird sie die Maske im Unterricht nicht per Hausordnung vorschreiben aber mit Nachdruck empfehlen. Zur angekündigten Maskenpflicht am Poly in Wien Währing meint sie: „Wenn es über die Hausordnung gemacht wird, wäre es rechtens. Denn daran arbeiten Eltern- und Lehrervertreter mit.“

Poppe weist auf ein weiteres Spezifikum an Polys hin: Die systematische Durchmischung von Schülern in den Fachbereichen. Laut Faßmann sollen sich Klassen möglichst nicht mit anderen mischen, damit sie bei einem Corona-Verdachtsfall leichter abgesondert werden können. „Daran können wir uns nicht halten. Das führt das System Poly ad absurdum“, sagt Poppe.

In Wien gibt es 2600 Poly-Schüler. Wegen der starken Durchmischung könnten Lehrer potenzielle Überträger sein, deswegen stellt Poppe klar: „Die Lehrer werden auf jeden Fall Maske tragen müssen. Ich werde es ihnen nicht vorschreiben, aber sie werden es tun.“

Clemens   Neuhold

Clemens Neuhold

Seit 2015 Allrounder in der profil-Innenpolitik. Davor Wiener Zeitung, Migrantenmagazin biber, Kurier-Wirtschaft. Leidenschaftliches Interesse am Einwanderungsland Österreich.