Meinl-Reisinger: Sommerferien auf sechs Wochen verkürzen
NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger will die Sommerferien auf sechs Wochen verkürzen. Diese Forderung deponierte sie im ORF-"Sommergespräch", dem ersten großen TV-Interview der Nachfolgerin von Matthias Strolz. Meinl-Reisinger präsentierte sich locker, aber sehr angriffig sowohl gegen die schwarz-blaue Regierung als auch die SPÖ in Wien. Und sie stellte mehrfach klar: "Keine Koalition mit der FPÖ."
Den Auftakt machte die Wiener Parteichefin mit scharfer Kritik an der SPÖ: "Wo wir in Wien den Deckel aufheben, stinkt es nach Freunderlwirtschaft und struktureller Korruption", sagte sie - und stellte sich an die Seite des neuen Wiener Klubchefs Christoph Wiederkehr, der sich vorstellen kann, gemeinsam mit ÖVP und FPÖ einen unabhängigen Kandidaten zum Bürgermeister zu wählen.
Keine Koalition mit der FPÖ
Als Vorleistung für eine Koalition will Meinl-Reisinger das aber keinesfalls verstanden haben. Einen FPÖ-Kandidaten würden die NEOS nicht zum Bürgermeister küren: "Ich will keinen rechten Recken dort sitzen haben, sicher nicht, das wird's mit uns nicht geben." Und generell: Mit einer "rassistischen und europafeindlichen FPÖ, die Österreich aus der EU schießen will, gibt's auf keinen Fall eine Koalition."
Denkbar sei nur Zusammenarbeit in Sachfragen - damit endlich die nötigen Reformen umgesetzt werden. Aber bisher lasse auch die schwarz-blaue Regierung große Reformwürfe vermissen - und sie sei eine "nationalkonservative bis rechte Regierung", die sich auch in der EU zu den "Rechten und Rechtspopulisten" geselle. Die ÖVP stehe "sicherlich nicht mehr in der Mitte", die SPÖ übe sich in Klassenkampf, versuchte die neue Parteichefin, die Pinken als die einzige Partei der Mitte darzustellen.
Inhaltliche Themen wurden kaum erörtert. Auch die Bildung - Lieblingsthema von NEOS-Gründer Strolz - kam wenig zur Sprache. Aber Meinl-Reisinger nützte das "Sommergespräch", um eine Verkürzung der Sommerferien zu fordern - weil die lange Betreuung im Sommer die Eltern sehr belaste, viel koste, und auch weil die Kinder nach so langer Abwesenheit "irrsinnig schwer wieder reinkommen". Die eingesparten Wochen sollten für Herbstferien und längere Ferien zu Pfingsten oder Ostern genützt werden.