Adam, der Protagonist der Geschichte wird in Handschellen abgeführt, daneben ist ein Straßenschild, auf dem Reumannplatz steht
Österreich

Das Leben nach dem Messerstich

Vor einem halben Jahr griff ein junger Tschetschene am Reumannplatz zwei Syrer an und verletzte sie lebensgefährlich. Ein Besuch bei seiner Familie.

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Vor uns steht eine riesige Cremetorte: drei Schichten Biskuit, gefüllt mit Schlagobers und Waldbeeren, garniert mit Schokoplättchen und Nussraspeln. Daneben stehen zwei Tassen schwarzer Tee und viele Kekse. Am anderen Ende des Tisches sitzen drei Männer. Ahmad*, ein Freund der Familie, in der Mitte Edil, der Bruder des mutmaßlichen Täters, und rechts Issa, sein Vater. Das Gespräch in dieser aufgeräumten Dreizimmerwohnung in Wien-Floridsdorf dreht sich heute um einen verhängnisvollen Abend Anfang März für Issas Sohn, Adam.

An jenem Nachmittag des 1. März 2024 gerieten zwei junge Syrer und Adam am Reumannplatz aneinander. Stunden später kehrte er voller Wut zurück und stach den beiden mit einem Messer in die Brust. Sie werden schwer verletzt ins Spital eingeliefert, überleben knapp. Issa, sein Vater war bei dem Vorfall dabei und hielt mit gezücktem Messer andere ab, einzugreifen. Dafür saß er bis vor Kurzem im Gefängnis. Hier, in dem mit grau-weißer Tapete dekorierten Wohnzimmer, wollen sie erzählen, wie alles gekommen ist.

Natalia Anders

Natalia Anders

ist Teil des Online-Ressorts und für Social Media zuständig.

Clara Peterlik

Clara Peterlik

ist seit Juni 2022 in der profil-Wirtschaftsredaktion. Davor war sie bei Bloomberg und Ö1.