Mordopfer Delic: Bauaufträge von Ärztekammer
Wie das Nachrichtenmagazin profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, stand der am 24. Juni in Wien ermordete Unternehmer Davud Delic, Inhaber des "Scotch Club" in der Innenstadt, in engen Geschäftsbeziehungen zur Wiener Ärztekammer. Wie die Ärztekammer gegenüber profil bestätigt, habe eine von Delic gegründete Hoch- und Tiefbaufirma seit 2013 mehrere Großaufträge von der Kammer beziehungsweise deren Wohlfahrtsfonds erhalten, darunter die Renovierung eines Geschäftshauses in der Mariahilferstraße.
Laut profil beauftragte nun die Ärztekammer den Präsidenten der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, Klaus Hübner, mit der Überprüfung aller Auftragsvergaben an das Bauunternehmen. Laut einer Stellungnahme der Kammer soll damit "in voller Transparenz allen möglichen Gerüchten und Verdächtigungen sachlich entgegengetreten" werden.
Medienberichten zufolge war der erschossene Baumeister und Lokalbesitzer vor rund zehn Jahren wegen Baubetrugs zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Laut einer Stellungnahme der Ärztekammer gegenüber profil führe man keine "Hintergrundrecherchen über den Ruf verschiedener Auftragnehmer" durch. Es habe "keinen rechtlichen Grund" gegeben, die Firma aus Vergabeverfahren auszuschließen. Auf den Tod von Delic reagiere man mit "großer Betroffenheit".
Davud Delic war am 24. Juni gegen ein Uhr früh vor seinem Wohnhaus in Wien Leopoldstadt erschossen wurden. Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt Wien ermitteln.