profil-Morgenpost: Das Ende vom Anfang

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Sebastian Hofer

Am Ende ist es dann doch noch recht schnell gegangen. Keine zehn Minuten brauchte Heinz-Christian Strache gestern Vormittag, um in einer Weinbar in der Wiener Lichtenfelsgasse (Tagesteller: Kürbissuppe mit Kokos, Fleischpalatschinken auf Kräuterrahmsauce), seine politische Karriere mit einer „persönlichen Erklärung“ zu beenden. Insbesondere erklärte der ehemalige Vizekanzler der Republik Österreich, „dass jedes Ende mit einem neuen Anfang beginnt. Und dieser Anfang ist wie gesagt für mich natürlich ein neuer, aber ich freue mich darauf.“ Des Weiteren habe alles im Leben einen Sinn, den man aber „vielleicht da oder dort erst später erfassen und kennenlernen“ müsse, was bestimmt auch für Straches Abschiedsaphorismen gilt. Aber an klugen Worten sind schon ganz andere gescheitert, wir erinnern nur an den Tiroler Selbstbewusstseinskaiser und SPÖ-Chef Georg Dornauer, der seiner Parteivorsitzenden gerade in der „Zeit im Bild 2“ ausgerichtet hat, sie sei „eine moderne, offene, fortschrittlich denkende Frau. Und genau dieses Angebot müssen wir jetzt mit Inhalten auch füllen.“

An dieser Stelle nehmen wir voller Demut den Hut und sagen Adieu, weisen Sie aber gerne noch darauf hin, dass das Ende dieser Morgenpost nur der Anfang unserer heutigen Berichterstattung ist, die sich natürlich in erster Linie mit den Ergebnissen der Nationalratswahl und deren Folgen für die österreichische Innenpolitik beschäftigen wird, die der steirische ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer gestern schon sehr anschaulich umschrieben hat: „Wir werden jetzt nicht glauben, dass irgendwelche Bäume im Himmel sind, wir sind am Boden, niemand ist allein auf der Welt, und jetzt verhandeln wir.“

In diesem Sinne: genug der schönen Worte!

Sebastian Hofer

Sebastian Hofer

Sebastian Hofer

schreibt seit 2002 im profil über Gesellschaft und Popkultur und ist seit 2020 Textchef dieses Magazins.