Die SPÖ kommt nicht zur Ruhe

profil-Morgenpost: Konfliktpotenzial

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Sven Gächter

Gestern enthüllte mein hochgeschätzter Kollege MARTIN STAUDINGER an dieser Stelle, dass in der profil-Redaktion durchaus oft und intensiv gestritten wird. Dabei geht es jedoch nie darum, möglichst effektvoll die Fetzen fliegen zu lassen, sondern um den friedvollen Austausch widerstreitender Argumente – mit dem Ziel, einen Diskurs anzustoßen, der im besten Fall aufklärerische Wirkung für alle Beteiligten entfaltet.

S(PÖ) wie Selbstzerfleischung

Es gibt aber auch ganz andere Formen von Streitkultur, die vor allem dadurch gekennzeichnet sind, flächendeckende Flurschäden zu verursachen und den involvierten Personen maximal schmerzhafte Blessuren zuzufügen. In dieser Disziplin darf die SPÖ derzeit fraglos die Oberhoheit für sich beanspruchen. Nun könnte man meinen, dass die Partei nach einer historischen Wahlschlappe dringendere Prioritäten hätte, als in aller Öffentlichkeit Selbstzerfleischung zu betreiben, doch der heimischen Sozialdemokratie ist, was die Qualität ihrer Nabelschau betrifft, schon länger nicht mehr zu helfen, wie CHRISTA ZÖCHLING in der aktuellen profil-Ausgabe anschaulich darlegt. Im profil-Podcast sprechen EVA LINSINGER und CHRISTIAN RAINER über unterschiedlich geglückte Konfliktmanagementstrategien, mit besonderer Berücksichtigung von SPÖ und (nicht zu vergessen!) FPÖ.

Ordnung und Rufe

Auch im Hohen Haus wird gern und laut gestritten – manchmal weit jenseits der Grenzen des parlamentarischen Anstands, wofür dann jeweils mehr oder minder harsche Ordnungsrufe erteilt werden. Dieses Privileg steht wiederum nur den drei Nationalratspräsidenten zu. Wie sie es nutzen, nämlich nicht immer streng überparteilich, schlüsselt JAKOB WINTER hier minutiös auf.

Das letzte Wort hat heute Mark Twain: „Man vergisst vielleicht, wo man die Friedenspfeife vergraben hat. Aber man vergisst niemals, wo das Beil liegt.“

Sven Gächter

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