profil-Morgenpost: Ein Land sieht schwarz
Es ist eine bemerkenswerte Karte, die Christoph Zotter nach der Wahl am Sonntag zusammengestellt hat: Sie zeigt Österreich als schwarzbedecktes Feld mit wenigen roten Tupfern. Sie steht dafür, wie die Popstar-Marke Sebastian Kurz das Land mittlerweile eingenommen hat. Die Partei des Alt- und wohl auch zukünftigen Kanzlers wurde bei dieser Wahl auch in Bezirken die stimmenstärkste Partei, in denen traditionell SPÖ oder FPÖ vorne lagen. Der Blick zurück offenbart zudem, wie sich die Farblandschaft in den vergangenen 60 Jahren verändert hat. War Österreich bis 1999 noch brav in eine rote und eine schwarze Reichshälfte geteilt, waren bei den letzten Wahlen immer mehr blaue Farbpatzer auf der politischen Landkarte zu finden. Bis zur Wahl am Sonntag.
Eine neue Farbe könnte auch bald notwendig sein, um die nächste Koalition des Landes zu beschreiben. Nach dem fulminanten Wahlerfolg der Grünen tendieren zahlreiche Beobachter zu einer schwarz-grünen bzw. türkis-grünen Koalition. Manche Politikexperten treiben es gar besonders bunt und schließen auch eine farbenfrohe türkis-grün-pinke Regierung nicht aus. Warum so mancher Wähler am Ende aber doch wieder ein blaues Wunder erleben könnte, erklären Christian Rainer und Eva Linsinger in unserem aktuellen Wahl-Podcast.
Elefanten sind bekanntlich grau. In diesem Farbton mögen auch die TV-Runden gleichen Namens verlaufen sein. Warum allerdings die grauen Elefanten beim Ziehen ihrer Zirkusrunden immer noch Spaß machen können, hat Sven Gächter für Sie beschrieben.
Wir wünschen Ihnen jedenfalls einen farbenfrohen Herbst!