Bundespräsident Van der Bellen mit Plusch-Eisbär

profil-Morgenpost: Reisen wie Phileas Fogg

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Rosemarie Schwaiger

Julia Herr, Nationalratsabgeordnete der SPÖ, brauchte für die Strecke Wien-Madrid mit dem Zug fast 43 Stunden und bezahlte über 1000 Euro. Michael Bernhard, Parlamentarier der NEOS, wollte die gleiche Reise eigentlich in 22 Stunden erledigen – erfuhr dann aber von einem Bahnstreik in Frankreich und diversen Gleisarbeiten in Spanien. Also musste er seine Abreise um zwei Tage vorverlegen und elf Stunden Fahrzeit draufsetzen. Immerhin hat Bernhard nach eigenen Angaben die SPÖ-Kollegin klar bei den Kosten ausgebremst: Sein Trip kostet nur 460 Euro.

Die Klimakonferenz in Madrid stellte auch Greta Thunberg vor logistische Herausforderungen. Sie war bekanntlich auf einem Katamaran über den Atlantik gesegelt und erst gestern in Lissabon angekommen. Mittlerweile müsste sie den Tagungsort erreicht haben.

Pünktlich per Direktflug

Mit Sicherheit waren Dienstreisen nicht mehr so spannend und strapaziös, seit Jules Verne seinen Romanhelden Phileas Fogg in 80 Tagen um die Welt geschickt hat. Fraglich ist allerdings, ob die jüngsten Aktivitäten beim Publikum die gewünschte Wirkung zeitigen. Werbung fürs Zugfahren und Segeln war das ja nicht unbedingt. Julia Herr, Michael Bernhard und Great Thunberg bewiesen vor allem, wie konkurrenzlos praktisch Flugzeuge sind, wenn man ein bisschen weiter weg von daheim zu tun hat. Alexander Van der Bellen kam übrigens pünktlich in Madrid an; er hatte schon am Sonntag einen Direktflug genommen.

Um das Klima und seine Retter wird es auch im nächsten profil gehen. Sebastian Hofer, Edith Meinhart, Martin Staudinger und Christoph Zotter arbeiten an einer Coverstory, die ein sehr bekanntes Phänomen von ein paar weniger bekannten Seiten beleuchten wird. Mehr dürfen wir leider noch nicht verraten.

„Regierung steht“

Währenddessen verhandeln ÖVP und Grüne, ebenfalls total geheim, weiter über eine gemeinsame Regierung. Die Headline einer Wiener Gratiszeitung Regierung steht“ am vergangenen Dienstag war wohl etwas zu optimistisch geraten. Noch gibt es keine Entscheidung, aber die Wahrscheinlichkeit für eine erstmalige Zusammenarbeit von ÖVP und Grünen auf Bundesebene ist groß.

Gernot Bauer beschäftigt sich im aktuellen profil mit den Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden Parteien: „Was die Türkisen Schöpfung, Bewahrung und Nächstenliebe nennen, ist für die Grünen Natur, Nachhaltigkeit und Solidarität.“

Wenn das kein Auftrag ist!

Rosemarie Schwaiger

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Rosemarie Schwaiger