profil-Morgenpost: Stadt-Land-Gefälle
Sind Sie Stadt- oder Landmensch? Aus der öden Provinz geflüchtet oder haben Sie irgendwann der rastlosen City den Rücken gekehrt? Zwischen 2002 und 2017 zogen in Österreich jedenfalls um 70.000 Personen mehr vom Land in Städte als in die andere Richtung. Oft verlassen Menschen ihre Dörfer, weil es in der Provinz an Perspektiven fehlt. Was in der Stadt selbstverständlich ist, wird auf dem Land schnell zur Mangelware: Adäquate Bildungseinrichtungen und Arbeitsplätze, öffentliche Verkehrsanbindungen, Freizeitangeboten.
Das Stadt-Land-Gefälle spiegelt sich auch in den Wahlergebnissen wider. Wäre nur die Landbevölkerung wahlberechtigt, hätte die ÖVP bei der vergangenen Nationalratswahl beinahe eine absolute Mehrheit erreicht. In den Städten kam die Volkspartei auf 26,1 Prozent. Es war also die Provinz, die ÖVP-Obmann Sebastian Kurz zu seinem Wahlerfolg verhalt. Nun ist der Zahltag gekommen. Die neue Regierung will Milliarden in benachteiligte ländliche Regionen investieren – in Infrastruktur, Bildung, Gesundheitswesen. Auch die Bauern dürfen sich laut Regierungsprogramm auf zahlreiche Geschenke freuen. Ist das sinnvolle Standortpolitik oder mehr Klientelpolitik? In der aktuellen profil-Ausgabe beschäftigen sich Gernot Bauer und ich ausführlich mit der Provinzpartei ÖVP und ihren Plänen für den ländlichen Raum.
Am Montag hat im Landesgericht Feldkirch übrigens der Prozess gegen den 35-Jährigen Soner Ö., der vor einem Jahr den Leiter des Sozialamts Dornbirn tötete, begonnen. Kollegin Edith Meinhart saß für profil im Gerichtssaal. Den Bericht können Sie in Kürze auf profil.at nachlesen.
Schönen Tag!
Christina Pausackl
Gibt es etwas, das wir an der „Morgenpost“ verbessern können? Das Sie sich von einem Newsletter in aller Herrgottsfrüh wünschen würden? Das Sie ärgert? Erfreut? Wenn ja, dann lassen Sie es uns unter der Adresse [email protected] wissen.