Nach Abschiebung: Georgisches Mädchen Tina T. vor Rückkehr
Im Jänner 2021 sorgte die Abschiebung des zwölfjährigen Mädchens Tina T. nach Georgien für wütende Proteste und einen veritablen Koalitionskrach. Nun stehen die Chancen gut, dass das Mädchen Mitte nächsten Jahres nach Österreich zurück darf.
Laut ihrem Anwalt Wilfried Embacher könne das Mädchen per Schülervisum nach Österreich zurückkehren, rechtzeitig zu Beginn des Wintersemesters 2022/2023. In Georgien habe sich das Mädchen "so gar nicht eingelebt", deswegen wolle sie zurück. Für ein Schülervisum braucht es laut Embacher einen Nachweis über einen Schulplatz, finanzielle Mittel und eine Gastfamilie. Diese Voraussetzungen dürfte das Mädchen erfüllen. Eine Gastfamilie stand von Anfang an bereit und die Schule kämpft seit der Abschiebung um die verlorene Schülerin.
Es sei "natürlich" möglich, dass Tina T. als Schülerin zurückkehrt, meinte Karl Nehammer als Innenminister bereits im März 2021 in einem profil-Interview. Nach der erzwungenen Abschiebung sei sie aber für 18 Monate gesperrt. Diese Frist endet im Spätsommer 2022.
Auch afghanischer Lehrling darf bleiben
Im März 2021 schlug ein weiterer Asyl-Fall hohe Wellen. Obwohl er gut ausgebildet und integriert war, drohte im Tiroler Zillertal einem jungen Mann aus Afghanistan die Abschiebung. Dem Lehrling Abdullah H. wurde der subsidiäre Schutz aberkannt. Der Anwalt stellte einen Antrag auf humanitäres Bleiberecht. Dieser wurde ihm laut Embacher, der den Fall übernahm, im Juni diesen Jahres gewährt. Am Tag vor Weihnachten endet seine Lehre.