Im Süden Österreichs kommt es aufgrund der anhaltenden Regenfälle am Sonntag, 06. August 2023, zu Überflutungen und Hangrutschungen. Im Bild: Feuerwehrleute bei Aufräumarbeiten in Mureck.
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Nach Hochwasser: Hangrutschgefahr im Süden Österreichs

Noch gibt es kein Aufatmen nach den extremen Regenfällen in Kärnten und der Steiermark: Hangrutsche und Murenabgänge könnten in den nächsten Tagen zum größten Problem werden.

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Evakuierungen, Sperrungen, abrutschende Hänge: Die Lage in den südösterreichischen Überschwemmungsgebieten bleibt instabil. Nachströmendes Wasser und durchnässte, abrutschende Hänge sorgten am Wochenende ständig für neue Feuerwehreinsätze und Evakuierungen in Kärnten und der Steiermark. 

Kärnten: 80 größere Erdrutsche

In Kärnten waren fünf von zehn Bezirken von den Überschwemmungen betroffen. Rund 80 größere, geologisch begutachtete Erdrutsche waren dem Landeskrisenstab am Sonntagnachmittag bekannt. Während einige Straßensperren wieder aufgehoben werden konnten, weil das Hochwasser abgeflossen war, kamen anderenorts wieder einige wegen Muren und Hangrutschungen hinzu. 

 In den Überschwemmungsgebieten Südösterreichs könnte sich die Lage aufgrund des nachlassenden Regens stabilisieren. Im Bild: Ein Blick aus der Luft auf das überschwemmte Freibad in Leibnitz am Abend des Freitag, 4. August 2023.

Im Bezirk Völkermarkt mussten bisher 213 Personen aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen. In St. Veit an der Glan sind am Sonntagabend zehn Bewohner aus ihren Häusern evakuiert worden, weil ein Hangrutsch befürchtet wurde. 

Extremwetter forderte bisher einen Toten

Am Sonntag musste das erste Todesopfer der Hochwasserkatastrophe in Südösterreich beklagt werden. Ein Mann aus dem Bezirk St. Veit in Kärnten war am gesperrten Glanradweg zwischen Raggasaal und Karnburg unterwegs gewesen, als er vom Wasser in den Fluss gerissen wurde. Nach einer Suchaktion wurde er im Bereich Karnburg leblos im Wasser treibend gesichtet und von der Wasserrettung Krumpendorf geborgen. 

Steiermark: Pegel sinkt, Hänge rutschen

In der Steiermark sanken im ganzen Land die Pegel der Flüsse und Bäche. Daten des Hydrographischen Dienstes des Landes zeigten am Montag in der Früh nur noch die Mur in Graz und Mureck im "gelben" Bereich, aber auch in diesem Fall mit stark sinkendem Pegel. Auch der Pegelstand der Sulm im Bereich Leibnitz, der am Sonntagnachmittag noch einen leicht steigenden Verlauf gezeigt hatte, sank rapide.

Ebenfalls in der Steiermark dürften in den kommenden Tagen Hangrutschungen und Murenabgänge das größte Problem sein. Am Sonntagvormittag waren 280 Rutschungen in der Steiermark erfasst, nun auch im obersteirischen Obdach und Lobming. Teils bedrohen die Rutschungen Wohnhäuser und Infrastruktur. Viele Ortswasserleitungen insbesondere im Bezirk Südoststeiermark sind durch die Rutschungen gebrochen. Mit Stand Sonntagnachmittag sind in der Steiermark 82 Personen aus ihren Wohnhäusern in Sicherheit gebracht worden. Am Abend wurden die gesamten Bezirke Leibnitz und Südoststeiermark aufgrund der vielen Hangrutschungen zum Katastrophenfall erklärt.