Nächste Absage? Grüne weiter uneins über EU-Spitzenkandidatur
Seit Monaten mühen sich die Grünen mit der Listenerstellung für die anstehende Europa-Wahl ab. Nun kursiert ein neuer Name: Die Nationalratsabgeordnete Meri Disoski soll Interesse an der Spitzenkandidatur gezeigt haben.
Allerdings ist auch diese Option schon wieder vom Tisch, heißt es aus dem Umfeld der Grünen. Disoski sehe man eher in einem Nationalratswahlkampf, bei dem sie relativ sicher wieder ins Parlament einziehen könnte.
Auf profil-Anfrage verneint Disoski, dass sie EU-Ambitionen gehabt hätte, da sei das grüne Umfeld „schlecht informiert“. Sie sei mit Leib und Seele Frauensprecherin, und da gebe es noch einiges zu tun.
Disoski sitzt seit 2019 im Nationalrat und ist vielen vor allem als Grüne Frauensprecherin ein Begriff. Ihre politische Karriere begann bei den Wiener Grünen, wo sie Mitglied des Landesvorstandes war und die Wiener Landesgruppe der Grünen Wirtschaft leitete. Seit 2020 ist sie Vorsitzende der Grünen Frauen.
Die Liste jener, die für die EU-Spitzenkandidatur der Grünen bereits im Gespräch waren und es dann doch nicht wurden, wird somit immer länger: Klimaministerin Leonore Gewessler war die Wunschkandidatin der Partei, zierte sich aber; auch die Klimaaktivistin Lena Schilling, die manche aus der Partei favorisierten, wird es wohl nicht machen. Und der Nationalratsabgeordnete Michel Reimon, der angeblich mit der Spitzenkandidatur liebäugelte, möchte nun überhaupt nicht mehr kandidieren – auch nicht auf den hinteren Plätzen.
Spätestens bis 24. Februar, wenn sich die Grünen zum Bundeskongress in Graz treffen, muss sich die Partei auf eine Person für die EU-Liste einigen.