Nationalratswahl-Countdown: Noch 12 Tage bis zur Wahl
TV-NACHWEHEN
Das TV-Duell zwischen der Grünen Ulrike Lunacek und NEOS-Chef Matthias Strolz zieht nun eine Entschuldigung des Senders "Puls 4" nach sich. Im Verlauf der Sendung war eine Bäuerin eingespielt worden, die das von den NEOS befürwortete Freihandelsabkommen CETA kritisierte und negative Folgen für die Landwirtschaft beklagte. Was weder das Publikum noch die Diskutanten erfuhren: Die Frau ist auf Gemeindeebene für die Grünen aktiv. "Der Recheck hat hier leider versagt, dafür entschuldigen wir uns aufrichtig", sagte Puls-Infochefin Corinna Milborn im Anschluss via Twitter.
Puls 4 - Eine „Dirndl-Koalititon“ mit NEOS und den Grünen?
TV-QUOTEN
Das Duell Strolz-Lunacek auf Puls 4 haben nach Angaben des Senders durchschnittlich 227.800 Zuseher verfolgt, bei der Konfrontation zwischen Kanzler Christian Kern und FP-Chef Heinz Christian Strache waren durchschnittlich 306.000 Zuseher dabei. Der Kanzler hatte am Montag übrigens einen Doppel-Auftritt: Der ORF strahlte nämlich auch sein (im Vorfeld aufgezeichnetes) "Nationalraten" mit dem SP-Chef aus und erreichte damit 297.000 Zuseher.
GROSSPLAKAT
Die Grünen haben an der Linken Wienzeile in Wien ein neues Großplakat aufgehängt: Anstatt des blauen Chamäleons mit dem Slogan "Im Kern ist Kurz ein Strache" prangt dort nun ein Bild von Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek. Das Thema bleibt allerdings ein Verwandtes. Slogan: "Eine Frau, die nach den Rechten sieht."
ARMUTS-VERGLEICH
Angesichts der Wahlkampf-Debatten über die Kürzung der Mindestsicherung hat die Armutskonferenz Deutschland und Österreich verglichen. Fazit: Als Vorbild tauge das deutsche "Hartz IV" (das auch die österreichische Notstandshilfe ersetzt) nicht: In Deutschland habe sich die Zahl der Menschen, die arbeiten und trotzdem arm sind, seit 2005 verdoppelt. Und laut einer Studie des Finanzministeriums würden durch Hartz IV in Österreich 160.000 Menschen in die Einkommensarmut getrieben. "Alle diese Vorschläge führen dazu, dass soziale Unsicherheit bis weit in die unteren Mittelschichten hoch getrieben wird."
KANDIDATEN-DOSSIERS
Die Plattform "Meine Abgeordneten", die Informationen zu Politikern sammelt und im Internet veröffentlicht, hat Dossiers für 70 aussichtsreiche Neueinsteiger zusammengetragen (http://go.apa.at/EA8L4gUy). Kritik übt "Meine Abgeordneten" an den von den Parteien zur Verfügung gestellten Unterlagen über ihre Kandidaten: Lebensläufe seien häufig nicht komplett, Fotos nicht vorhanden: "In vielen Fällen sind die Parteiorganisationen nicht mal in der Lage, auf Anfragen zu antworten."