Neue Details zu Drasenhofen: Waldhäusl ließ Quartier geheim auffüllen
Es war eine detailliert geplante Geheimaktion: Niederösterreichs FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl ließ insgesamt 14 minderjährige Flüchtlinge in ein neues Asylquartier in Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) überstellen. Die dortigen Zustände sorgen seit Tagen für Aufsehen, weil das Lager mit Zäunen und Stacheldraht umgeben ist, von Securitys mit Hunden bewacht wird und die Jugendlichen das Quartier nur eine Stunde pro Tag verlassen dürfen.
Kritiker vom Informationsfluss abgeschnitten
Wie ein profil vorliegender E-Mail-Verkehr zeigt, wurde die Verlegung der Jugendlichen penibel forciert – potenzielle Kritiker wurden bewusst vom Informationsfluss abgeschnitten: „Bei der Diakonie Mödling weiß niemand, worum es geht, da diese die Überstellung sonst verhindern würde“, schrieb die zuständige Landesbeamtin in der Vorwoche an jenen Mann, der für die Abholung der Jugendlichen zuständig war. Die Beamtin hatte es eilig und machte Druck – schließlich wollte FPÖ-Mann Waldhäusl, dass sein Law-and-order-Quartier rasch aufgefüllt wird: „Es ist wichtig, dass die Zuweisungen (Überstellungen, Anm.) alle durchgeführt werden, damit der Herr Landesrat bei seinem Besuch ab 16:00 sieht, dass die Einrichtung bereits besetzt wurde/wird.“
Aktuelle Anmerkung: Das Projekt war trotz Geheimplan nur von kurzer Dauer: Nach massiver Kritik von SPÖ, Grünen, Neos und der Kinder- und Jugendanwaltschaft Niederösterreich, wurde noch Freitagabend bekanntgegeben, dass die Jugendlichen in andere Quartiere umgesiedelt werden.