Keine Stellungnahme von Novomatic

Neue Indizien zu mutmaßlichem FPÖ-Novomatic-Deal

Ex-Casag-Vorstand Peter Sidlo kündigte an, die Casag müsse sich „auf eine zweite Lizenz im Online-Gaming einstellen“.

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profil berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über ein Gesprächsprotokoll von Casag-Vorstandsdirektorin Bettina Glatz-Kremsner, das neue Indizien zum mutmaßlichen Deal zwischen FPÖ und Novomatic enthält. Von einem solchen gehen bekanntlich die Ermittler der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) aus.

profil liegt ein internes Interview mit Bettina Glatz-Kremsner vor, das ein Gutachter im Auftrag des Casag-Aufsichtsrates führte, um die Hintergründe der Sidlo-Bestellung aufzuklären. Darin erklärt Glatz-Kremsner, dass ihr im Zuge der Bestellung Sidlos von einem Eigentümer der Casag Folgendes berichtet wurde: „Sidlo hätte gemeint, die Lotterien müssten sich auf eine zweite Lizenz im Online-Gaming einstellen.“ Zum Hintergrund: Die Österreichischen Lotterien sind eine wichtige Beteiligung der Casag; sie halten über die Marke win2day die einzige österreichische Lizenz für das Online-Glücksspiel. Laut WKStA dürfte sich die Novomatic für eine zweite Konzession in diesem Bereich interessiert haben.

Hat Sidlo damals die von der FPÖ versprochene Gegenleistung für Novomatic ausgeplaudert? Sidlos Anwalt bestritt in einer Stellungnahme gegenüber profil die Äußerungen zur zweiten Lizenz nicht. Sein Mandant habe damit gemeint, „dass das Monopol in Gefahr geraten kann“. Es entspreche „einem vorausschauenden und verantwortungsvollen Umgang mit den Interessen des Unternehmens, die Möglichkeit einer Änderung der Umstände anzusprechen und Überlegungen anzustellen, wie darauf reagiert werden kann, sofern dies der Fall sein sollte“.