Neuer Job: Pius Strobl wird ORF-Sicherheitsbeauftragter
Einst war Pius Strobl, 59, einer der mächtigsten Männer im ORF – formal als Leiter der Kommunikations- und Marketingabteilung und informell als Spezial-Vertrauter von Generaldirektor Alexander Wrabetz. Nach dem Wirbel um abgehörte Gespräche am Rande einer Sitzung des ORF-Stiftungsrates musste Strobl 2010 den ORF formal verlassen – informell blieb er dank eines Beratungsauftrags auf der Payroll des Rundfunks.
So kümmerte er sich um den Chipkarten-Austausch für den verschlüsselten Empfang des ORF-Programms und die Kooperation mit Kabelnetz-Betreibern. Heuer verantwortete Strobl einen Teil der Organisation des Song Contests. Anfang Oktober bestimmte ihn Wrabetz zum Projektmanager für die Sanierung und den teilweisen Neubau des ORF-Zentrums am Küniglberg.
Eine gewisse Qualifikation für den Job wird man Strobl nicht absprechen: Der neue ORF-Sicherheitsbeauftragte war früher Gendarm.
Nun erhält er überdies eine besonders sensible Aufgabe. Wie aus einer profil vorliegenden „internen Mitteilung“ von Generaldirektor Wrabetz an die Führungskräfte des ORF hervorgeht, wurde Strobl mit Wirkung vom 1. November mit der „Wahrnehmung von Konzernsicherheitsaufgaben“ beauftragt. Dazu zählen laut dem Memo: „Konzeption und Koordination des betrieblichen Sicherheitswesens“; „Vorsorge für Krisen- und Katastrophenfälle“; „Bearbeitung der Angelegenheiten der umfassenden Landesverteidigung“; „Vertretung des ORF in nationalen Krisenstäben“. Überdies muss Strobl „bei allen sicherheitsrelevanten Vorfällen und Bedrohungen von ORF-Einrichtungen und Personen“ unverzüglich verständigt werden.
Eine gewisse Qualifikation für den Job wird man Strobl nicht absprechen: Der neue ORF-Sicherheitsbeauftragte war früher Gendarm.