Niederösterreich wählt neuen Landtag
Seit 6.00 Uhr sind die ersten Wahllokale in Niederösterreich geöffnet, die letzten schließen um 17.00 Uhr. Das vorläufige Endergebnis wird zwischen 19.00 und 20.00 Uhr erwartet. FPÖ-Listenerster Udo Landbauer schritt als erster Spitzenkandidat zur Stimmabgabe. Auf die Rücktrittsaufforderungen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen wollte der wegen der NS-Liedgut-Affäre seiner Burschenschaft Germania in Bedrängnis geratene Politiker dabei nicht eingehen.
Mikl-Leitner orientiert sich an 42 Prozent - 44,23 Prozent waren das bisher schwächste Ergebnis
Ob die ÖVP auch mit Johanna Mikl-Leitner zumindest 29 der 56 Landtagsmandate hält, ist eine der großen Fragen bei der heutigen Niederösterreich-Wahl. Erwin Pröll gelang es 2013, mit 50,79 Prozent die 2003 zurückgeholte Absolute ein zweites Mal zu verteidigen - und so ist Niederösterreich das einzige Land, in dem die Regierungspartei noch die Absolute hat.
Verliert Mikl-Leitner die Absolute, braucht sie einen Regierungspartner. Angesichts der NS-Liederbuch-Affäre der Burschenschaft Germania hat Mikl-Leitner allerdings am Tag vor der Wahl eine Zusammenarbeit mit FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer in der nächsten Landesregierung ausgeschlossen.
Diese wird in Niederösterreich nach dem Proporz gebildet. Damit bekommen Grüne und NEOS mit Ergebnissen um die vier, fünf Prozent keine Regierungsposten. Die ÖVP kann jedoch hoffen, zumindest fünf (bisher hatte sie sechs) der neun Regierungssitze halten. Für Gesetzesbeschlüsse im Landtag braucht sie aber dennoch einen Partner.