Österreichische Nationalratswahl 2017: Benchmarks und Rekorde
Bei der Nationalratswahl wird es einen Bewerber-, Wahlberechtigten- und Briefwahlrekord geben: Mit insgesamt 16 (zehn davon bundesweit) gibt es so viele Bewerber wie nie zuvor. Die Auswahl haben erstmals über 6,4 Millionen (6,401.304) Wahlberechtigte - und so viele wie nie zuvor nützen die Briefwahl.
Rund 780.000 Stimmen per Briefwahl oder Wahlkarte
Fast 890.00 Wahlkarten wurden angefordert, damit ist zu erwarten, dass rund 780.000 Stimmen per Briefwahl oder Wahlkarte abgegeben werden (bzw. zum allergrößten Teil schon wurden). Ob es auch so viele Wähler werden wie nie zuvor, weiß man - wie möglicherweise auch den genauen Wahlausgang - erst nach der Auszählung von Briefwahl und Wahlkarten am Donnerstag.
Wahl der Rekorde
Zahl der Wahlberechtigten gestiegen
Da die Zahl der Wahlberechtigten gestiegen ist, müsste für den Wählerrekord die Beteiligung nicht höher ausfallen als 2013 - als mit 74,91 Prozent erstmals weniger als drei Viertel ihr Wahlrecht nutzten. Womit es 2013 auch so viele Nichtwähler gab wie nie zuvor, nämlich 1,601.898.
Der Rekord an abgegebenen Stimmen - 4,990.952 - wurde 2008 (bei einer Beteiligung von 78,81 Prozent) verzeichnet. Die neu eingeführte Briefwahl verursachte damals aber auch sehr viele ungültige Stimmen. Und so wurden die meisten gültigen Stimmen - 4,909.645 - bei der vorgezogenen Neuwahl unter Schwarz-Blau 2002 abgegeben. Damals war die Beteiligung kräftig gewachsen, auf 84,27 Prozent - und die Zahl der Wahlberechtigten ohnehin größer als zuvor, wie bei fast allen Wahlen (ausgenommen nur 1971) der Zweiten Republik.
Umgekehrt ist die Wahlbeteiligung über die Jahre - mit nur wenigen Ausnahmen - nach unten gegangen. So war das Interesse im Jahr 1949 - mit 96,78 Prozent - am höchsten. Damals galt allerdings noch in einigen Ländern Wahlpflicht. Der höchste Wert nach deren Abschaffung (im Jahr 1992) wurden 1995 mit 85,98 Prozent erreicht.