Wien-Wahl 2025

ÖVP, Neos oder die Grünen: Wer färbt mit im roten Wien?

ÖVP, Grüne oder Neos könnten in den nächsten fünf Jahren mit der SPÖ in Wien regieren. Was für welchen Anstrich spricht und wie die künftigen Junior-Parteien die Hauptstadt prägen würden.

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Schon vor der Wien-Wahl am 27. April steht fest: Die stimmenstärkste Partei in Wien wird, wie nach jeder Wahl seit 1945, die SPÖ, der nächste Bürgermeister heißt Michael Ludwig. Offen ist, welchen Partner  der Bürgermeister wählt: Die wohl zweitstärkste Kraft, die Freiheitlichen, schließt Ludwig als Koalitionspartner aus. Abhängig vom Ergebnis am Wahlabend bleiben ihm folglich drei Optionen, von denen er eine oder notfalls zwei für Wiens erste Dreier-Koalition wählen muss: ÖVP, Grüne und Neos. Mit allen drei Parteien hat die SPÖ in Wien bereits koaliert, alle drei wollen mitbestimmen, und alle drei sind bereit, nach der Wahl den Juniorpartner der SPÖ zu mimen. 

In vielen Punkten sind sich die potenziellen Koalitionspartner einig: Wien soll leistbarer, grüner und familienfreundlicher werden. Kinder von Zuwanderern sollen Deutsch lernen, die Wirtschaft einen Aufschwung erleben und das Gesundheitssystem sicher sein. Und wenn der Bund  mehr Polizisten in die Hauptstadt schickt, wird sich niemand dagegen wehren.

Dennoch wird Ludwigs Wahl die Zukunft Wiens entscheidend beeinflussen: Einen Tunnel unter der Lobau will neben der SPÖ nur die ÖVP graben. Nur die Grünen wollen mit der SPÖ den Leerstand von Wohnungen besteuern. Und nur die Neos wollen wie der rote Gesundheitsstadtrat Peter Hacker Ärztinnen und Ärzten in Wiener Spitälern vorschreiben, wie lange sie nebenbei in einer Privatordination arbeiten dürfen. Welche Farbflecken kann der nächste Koalitionspartner in Wien hinterlassen, und was spricht aus Sicht der SPÖ für eine Zusammenarbeit?

Max Miller

Max Miller

ist seit Mai 2023 Innenpolitik-Redakteur bei profil. Schaut aufs große Ganze, kritzelt gerne und mag Grafiken. War zuvor bei der „Kleinen Zeitung“.