ORF-Chef Alexander Wrabetz im profil: „Bin kein Alleinherrscher“
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz begründet seine neuerliche Kandidatur mit dem Hinweis auf seine bisherigen Leistungen und sein Know-how. Angesichts „der unglaublichen Herausforderungen unserer Gesellschaften“ sei die „Frage eminent“, wie sich eine Gesellschaft informiere. Der ORF habe unter seiner Verantwortung „die Marktführerschaft in Fernsehen und Radio“ behauptet. Die digitalen Angebote des ORF würden „funktionieren“. All das sollte „jemand mit entsprechender Erfahrung weiter führen“, so Wrabetz.
Ich habe immer gesagt, dass es keinen einzelnen Chefredakteur geben wird, der über alle Bereiche entscheiden kann.
Eine kolportierte Doppelspitze in der Geschäftsführung des ORF wäre „nicht gut für die Unternehmensführung“ und „ein fatales Signal in Richtung einer Proporzlösung“. Er sei als Alleingeschäftsführer „kein unumschränkter Alleinherrscher“. Es gebe genug Kontrollinstanzen wie Stiftungsrat und Medienbehörde.
Gegenüber profil schließt Wrabetz die Installierung eines zentralen Chefredakteurs in der ORF-Information aus, betont aber die Notwendigkeit einer redaktionellen Hierarchie: „Ich habe immer gesagt, dass es keinen einzelnen Chefredakteur geben wird, der über alle Bereiche entscheiden kann. Die Frage ist, auf welcher Ebene und wie man konkret die journalistische Letztverantwortung gestaltet, die es ja auch geben muss.“