Atomspaltung in der EU

Otmar Lahodynsky: Atomspaltung in der EU

Ein neuer Beweis für verfehlte Energiepolitik.

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Die Aufregung über aufgedeckte Pläne der EU-Kommission, den Ausbau der Atomenergie mit Forschungsprogrammen zu fördern, ist groß. Fünf Jahre nach dem AKW-GAU in Fukushima und 30 Jahre nach der Katastrophe in Tschrnobyl sollen neue Mini-Reaktoren in der EU dazu beitragen, die versprochenen Klimaziele beim Abbau von Kohlendioxid zu erreichen. Statt den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern, sollen neue Mittel in Milliardenhöhe über den „Europäischen Fonds für strategische Investitionen“ (EFSI) in die alte Atomtechnik fließen.

Auch in Tschechien und in der Slowakei produzieren veraltete AKWs weiterhin Strom.

Das ist auch deshalb ärgerlich, weil in der EU alte Atommeiler trotz offensichtlicher Sicherheitsdefizite noch immer in Betrieb sind. So lehnt die belgische Regierung die Stilllegung von zwei Reaktoren, in denen Risse festgestellt wurden, weiterhin ab. Ähnlich agiert auch die britische Regierung, die außerdem mit EU-Finanzhilfe ein neues Atomkraftwerk errichten will. Auch in Tschechien und in der Slowakei produzieren veraltete AKWs weiterhin Strom. Zusätzlich sind neue Atommeiler geplant. In Ungarn hat die Regierung den Ausbau des AKWs in Paks an der Donau mit russischer Hilfe beschlossen. Dabei ist neben den Sicherheitsproblemen auch die Endlagerung von Atommüll in der EU weiterhin ungeklärt.

Solange die EU-Kommission keine Sicherheitsauflagen alter Atomkraftwerke durchsetzen kann, sollte sie keine Finanzhilfen für neuartige „Mini-Reaktoren“ gewähren.