Österreich

„Plagiatsjäger“ Weber: Der Gekränkte

Mit vernichtenden Urteilen über Alexandra Föderl-Schmids Dissertation machte „Plagiatsjäger“ Stefan Weber Schlagzeilen. Nicht zum ersten Mal. Selbstkritische Töne kommen Weber auch jetzt nicht über die Lippen.

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Stefan Weber plaudert und plaudert und plaudert. 50 Minuten dauert das Telefoninterview mit profil, er erzählt vor sich hin, manche seiner Anekdoten sind unterhaltsam, andere nicht. Er redet auch über die Tragödie um die Journalistin Alexandra Föderl-Schmid, die nach einer Kampagne gegen sie als vermisst galt und am letzten Freitag lebend, aber stark unterkühlt gefunden wurde.

Es ist falsch, über Hintergründe zu spekulieren, und völlig unpassend, einzelne Personen dafür verantwortlich zu machen. Fest steht allerdings, dass in den Tagen vor ihrem Verschwinden eine Kampagne gegen Föderl-Schmid in den sozialen Medien lief, die Dynamiken einer Treibjagd aufwies. Fest steht außerdem: Weber hatte im Auftrag des rechten Krawallmediums NIUS die Dissertation Föderl-Schmids untersucht. Weber nannte Föderl-Schmids Arbeit „peinlich“ und „moralisch total verwerflich“, warf ihr vor, auf der Universität die Technik des Plagiats erlernt und damit ihre journalistische Karriere verbracht zu haben.

Moritz Ablinger

Moritz Ablinger

war bis April 2024 Redakteur im Österreich-Ressort. Schreibt gerne über Abgründe, spielt gerne Schach und schaut gerne Fußball. Davor beim ballesterer.