profil-Morgenpost: Kommunizierende Gesäße

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Der NEOS-Fraktionsführerin im Ibiza-Untersuchungsausschuss, Stephanie Krisper, ist es zu verdanken, dass der innenpolitische Diskurs derzeit von einem Kraftausdruck beherrscht wird, den wir aus Gründen des Jugendschutzes an dieser Stelle nur mit einem nachdrücklichen Warnhinweis wiedergeben wollen: „am Oasch gehen“. Auf der Website WIENzig.at werden „das Wiener Hinterteil und seine vielseitige sprachliche Einsetzbarkeit“ ausführlich gewürdigt. Unter 15 einschlägigen Redewendungen sticht eine ganz besonders heraus, deren krude Anschaulichkeit durch die behelfsmäßige Eindeutschung nur unzureichend erfasst wird:Ich werde dir Prügel verpassen, an die du lange denken wirst.“ Es ist wie so oft im Leben: Nichts kann dem Original (*) das Wasser reichen.

In der anhaltenden Aufregung um alltagssprachliche Entgleisungen im Hohen Haus geht die Hauptsache leider vergessen: Der Ibiza-U-Ausschuss droht zur Farce zu werden, weil die geladenen Auskunftspersonen sich entweder inflationär der Aussage entschlagen oder kopfüber in abgrundtiefe Erinnerungslücken stürzen. Im aktuellen profil-Podcast kommentieren EVA LINSINGER und CHRISTIAN RAINER neben der Halbjahresbilanz der türkis-grünen Regierung auch den zwiespältigen Fortgang der parlamentarischen Ibiza-Aufarbeitung.

Ansonsten verweisen wir auf die ewig gültigen Klarstellungen von Helmut Qualtinger und André Heller und hoffen, dass Krisper & Co. keine bleibenden Ausschussverletzungen davontragen.

Sven Gächter

(*) „I prack da ane, dass’t mitn Oasch auf’d Uhr schaust.“

Sven   Gächter

Sven Gächter