„Politiker sind auch Menschen“
Guten Morgen!
Es ist heiß und die Gemüter kochen hoch. Zuletzt bei Marko Arnautović, der mit einer Spielsperre bei der EM für seinen nicht hör- aber deutlich sehbaren verbalen Ausrutscher bezahlen musste. Star in den sozialen Medien war aber Teamkollege David Alaba, der Arnautović scheinbar noch vergeblich den Mund zuhalten wollte. So einen Freund wünscht man auch so manchem Spitzenpolitiker, wenn man sich jene Chats durchliest, die in den letzten Monaten veröffentlicht wurden. Spielsperre gibt es in der Politik keine, es drohen rechtliche Konsequenzen.
Die Verteidigung der ÖVP ist im Dauerlauf, zuletzt musste Karoline Edtstadler, EU-, Verfassungs- und bald auch interimistische Integrations- und Frauenministerin ran. Sie beteuerte, von Corinna Milborn auf Puls24 auf die Chats angesprochen, auch Politiker seien Menschen und bräuchten hin und wieder ein „Ventil“. Außerdem seien die Nachrichten ja nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen. Ob diese Argumentation der Juristin bei einem EM-Schiedsrichter durchgehen würde („Das Foul hätten Sie ja gar nicht sehen sollen“) ist fraglich.
Für eine interessante Taktik hat sich die ÖVP auch beim Thema Anti-Korruptions-Volksbegehren entschieden und sich sogleich hinter die Initiative gestellt. Andreas Hanger, seines Zeichens Hauptverteidiger des Bundeskanzlers, hat laut "Standard" bereits unterschrieben, was für einiges an Befremdung bei den Oppositionsparteien sorgte. Es bleibt also spannend am Platz der österreichischen Innenpolitik. Doch das Sommerloch wartet schon um die Ecke.
Fürs Freibad empfehle ich übrigens die gedruckte Version des profil – hält einige Wassertropfen aus, dient zusätzlich als Sonnenschutz und Gelsenkiller und sorgt für Gesprächsstoff!
Schönes Wochenende,
Ines Holzmüller
PS: Hat Ihnen die Morgenpost gefallen? Dann melden Sie sich jetzt an, um Ihren Werktag mit aktuellen Themen und Hintergründen aus der profil-Redaktion zu starten: