Die profil-Ausgabe vom 18. Jänner 1993

profil vor 25 Jahren: Der Theater-Macher

Der politisierende André Heller und der deutsche Essayist Hans Magnus Enzensberger im Interview. Das profil vor 25 Jahren.

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Wie aus einem "rebellischen Kasperl der 1970er-Jahre ein politisierender Peter Alexander der 1990er-Jahre wurde", beschrieb profil in der Titelgeschichte vom 18. Jänner 1993. Die Rede war von André "Franzi" Heller. Der Künstler und Entertainer stand in jenen Tagen gleich zwei Mal "im Rampenlicht der Öffentlichkeit": Als "Theater-Macher" inszenierte er am Wiener Burgtheater die kritische Revue "Sein und Schein", als politische "Speerspitze" gegen Jörg Haiders Anti-Ausländer-Volksbegehren und Mitinitiator der Plattform "SOS Mitmensch" plante Heller gemeinsam mit Caritas-Präsident Helmut Schüller eine für 23. Jänner angesetzte Großveranstaltung gegen Rassismus und Fremdenhass auf dem Wiener Heldenplatz (die als "Lichtermeer" zur größten Demonstration der Zweiten Republik wurde). Leider seien seine Möglichkeiten begrenzt, meinte er, denn sonst "müsste die große Rede die Mutter Teresa halten", von der könne Haider nicht sagen, "diese alte Cocktail-Tant'"; oder ein großer Bürgerrechtskämpfer wie Nelson Mandela, aber, so Heller, "der ist ein Schwarzer, das ist schon wieder nicht so gut in Österreich".

Um Fremdenhass ging es auch in einem profil-Gespräch mit dem deutschen Essayisten Hans Magnus Enzensberger. Er glaube zwar nicht, "dass eines Tages 100 Millionen Chinesen an der polnischen Grenze stehen werden", meinte Enzensberger, im 21. Jahrhundert werde aber Migration "sicher eines der primären politischen Probleme sein, nicht nur bei uns, überall".

Die profil-Ausgabe vom 18. Jänner 1993