profil vor 25 Jahren
Sieben Jahre nach ihrem Einzug ins Parlament ließen die Grünen erstmals die Akzeptanz ihrer Themen demoskopisch untersuchen, berichtete profil in der Ausgabe vom 6. Dezember 1993.
Als politische Kraft seien sie "in den Augen der Wähler stabil verankert", bescheinigte ihnen das Meinungsforschungsinstitut Gallup, allerdings wolle ein Drittel der potenziellen Grün-Wähler die Partei wegen ihrer Anti-EU-Linie künftig "eher nicht wählen".
Während das für "Brüssel-Exorzist" Johannes Voggenhuber Ansporn war, "unsere Glaubwürdigkeit in dieser Frage noch zu erhöhen", warnte "Brüssel-Sympathisantin" Monika Langthaler vor einer grünen Nein-zur-EU-Kampagne: Das sei "Steinzeitpolitik".
Zukunft des Zivildienstes
Lizitationspolitik auf dem Rücken der Wehrpflichtigen warfen viele den Regierungsparteien SPÖ und ÖVP vor. Es ging um die Zukunft des Zivildienstes, dessen provisorische Regelung zu Jahresende auslief. Die ÖVP betone die Notwendigkeit einer Verlängerung des Zivildienstes von zehn auf zwölf Monate, die SPÖ sei dagegen und fordere stattdessen Verbesserungen für die Soldaten, schrieb profil über diese "Koalitionsschlacht", in der mit "fingierter Aufregung" und "falschen Zahlen" operiert werde.
Die Regierung habe "Nationale Sicherheit" zum zentralen Anliegen erklärt, aber "maximale Verunsicherung ausgelöst", obwohl selbst ein hochrangiger Bundesheer-Offizier meinte, man könne das aktuelle System problemlos "noch zwei, drei Jahre fortschreiben" und dann "in Ruhe schauen", was der EU-Beitritt bringt.