profil vor 25 Jahren: Faule Geschäfte
Über "faule Geschäfte" im wahrsten Sinn des Wortes berichtete profil in der Titelgeschichte vom 19. Juli 1993. Lebensmittelprüfer hatten im Handel erhältliches Fleisch untersucht und zahlreiche Proben als "stark bakteriell verunreinigt" und ungenießbar beanstandet.
Diese Fakten wurden infolge der "gezielten Indiskretion" eines Insiders viel zu früh bekannt, wodurch "schwarze Schafe", die im Rahmen der laufenden "Schwerpunktaktion Fleisch" von SPÖ-Gesundheitsminister Michael Ausserwinkler noch nicht überprüft worden waren, nun gewarnt seien. Koalitionspartner ÖVP forderte prompt den Kopf des Ministers - der mit dem Argument konterte, es sei das ÖVP-Wirtschaftsministerium gewesen, das sich dagegen gewehrt habe, dem Handel kurzfristig zu verbieten, Fleischstücke umzupacken und mit neuem Ablaufdatum zu versehen.
"Innenpolitisches Hackelziehen"
Derlei "innenpolitisches Hackelziehen" laufe immer nach dem gleichen Schema ab, schrieb Herbert Lackner im Leitartikel über den "Eigennutz in der Politik und seine fatalen Folgen". Durch die gegenseitige "Hasenjagd" der politischen Parteien mittels "eines Geschoßhagels von Presseaussendungen" bleibe "freilich die Sache selbst auf der Strecke".
Über die angeblich schönste Nebensache der Welt sprach profil mit dem ehemaligen Fußballstar Franz Beckenbauer. Auf die Frage, ob er sich nach den "alten Zeiten" sehne, meinte er: "Lassen Sie es mich so sagen: Der Fußball ist heute härter, schneller, professioneller geworden, aber nicht unbedingt schöner."