Das profil-Cover vom 6. Juli 1992

profil vor 25 Jahren: Marilyn auf der Couch

Das "Inferno von Sarajevo" und die Passion der Monroe für die Psychoanalyse. Das profil vor 25 Jahren.

Drucken

Schriftgröße

Eine Reportage "aus dem Inferno von Sarajevo“ beschrieb die Lage in der seit drei Monaten eingekesselten und von Verbänden der jugoslawischen Bundesarmee beschossenen Stadt. Passanten würden selbst im Stadtzentrum "ihre Schritte beschleunigen, wenn sie eine der Nebenstraßen queren, die sich auf die umliegenden Hügel öffnen“, um den dort postierten Heckenschützen kein Ziel zu bieten, berichtete profil in der Ausgabe vom 6. Juli 1992. Das Einrücken von UN-Truppen "mildere den Horror“, wirklich aufatmen könnten die Bewohner der Stadt aber noch lange nicht. "Wir sind eine Truppe zur Friedenssicherung, nur gibt es hier keinen Frieden zu erhalten“, klagte der Kommandant des UN-Kontingents in Sarajevo.

Die Titelgeschichte beschäftigte sich mit "Marilyn auf der Couch“ und der Passion der Monroe für Freud und die Psychoanalyse: Die letzten sieben Jahre ihres Lebens hatte die "Stradivari des Sex“ (Norman Mailer über Marilyn Monroe) "durchgehend in Psychoanalysen verbracht“. Über ihren mit einem Freud-Neffen befreundeten Arzt habe die Monroe sogar um ein "persönliches Souvenir“ von Sigmund Freud gebeten - was der Neffe später in einem Brief an seine Cousine Anna Freud mit der sexistischen Bemerkung quittierte, es habe ihn "erstaunt, dass der Intellekt des supposedly most glamorous and sexiest film stars in Amerika ausreicht, um sich für Freud zu interessieren“.

Das profil-Cover vom 6. Juli 1992