profil vor 25 Jahren: Stasi-Schatz und Haider
Die Hintergründe des milliardenschweren „Schatzes“ der Stasi in Österreich deckte profil in der Ausgabe vom 30. März 1992 auf, obwohl der zuständige Untersuchungsrichter „nicht einmal eine Aktenzahl“ nennen wollte. Die österreichische Justiz habe 120 Millionen Schilling des ehemaligen DDR-Ministeriums für Staatssicherheit beschlagnahmt, aber das sei erst „der Beginn einer unendlichen Geschichte“, berichtete profil: „Auf österreichischen Konten lagern noch Milliardenbeträge aus dem ehemaligen Spitzel-Staat DDR.“ Aufgeflogen war der Skandal durch einen „kuriosen Zufall“.
"Verschwundene Milliarden der DDR-Bonzen"
Ein Anwalt hatte namens der Bundesrepublik Deutschland gegen eine Wiener Firma eine einstweilige Verfügung eingebracht: Es ging um 4,8 Millionen Schilling, die Berlin als nunmehr rechtmäßiger Eigentümerin vorenthalten worden seien. Den Beamten der Wirtschaftspolizei, die nach richterlichem Beschluss einige Konten bei einer Bank in der Wiener Kärntner Straße öffneten, blieb „vor Staunen der Mund offen“, als sie das rund 25-Fache der erwarteten 4,8 Millionen vorfanden. Diese Millionen sind „der Schlüssel zu den verschwundenen Milliarden der DDR-Bonzen“, schrieb profil. Erst wenn diese Gelder „weltweit aufgespürt und beschlagnahmt“ seien, werde „die kommunistische Deutsche Demokratische Republik mit ihren senilen und korrupten Machthabern endgültig tot“ sein.