Rainer Nikowitz: Bundespräsidenten-Warteschleife
Hofer: Jetzt kommen Sie schon! Wenn jemand das Recht hat, es zu erfahren, dann ja wohl ich.
Van der Bellen: Weil wir so gute Freunde sind oder was? Hab ich da was verpasst?
Hofer: Nach allem, was wir gemeinsam erlebt haben! Der längste Wahlkampf der Geschichte. Gleich zwei Stichwahlen. Dann der Wahlbetrug, der den Sieg des Bundespräsidenten der Herzen schlussendlich doch noch verhindert hat.
Van der Bellen: Ja. Zuerst Sie und dann der Trump. Lauter Opfer.
Hofer: Darf ich ehrlich sein?
Van der Bellen: Führt das bei euch nicht an sich zu einem sofortigen Parteiausschluss?
Hofer: Der Kickl, dieser rachsüchtige Giftzwerg, will, dass ich auf jeden Fall antrete. Damit ich, wenn ich gegen Sie wieder nix reiße, endgültig weg vom Fenster bin. Und dann hätte die FPÖ ihr freundliches Gesicht verloren.
Van der Bellen: Das wäre natürlich eine Tragödie für Österreich.
Hofer: Ist Ihnen der Kickl denn lieber?
Van der Bellen: Nein. Aber er ist zumindest kein Etikettenschwindel.
Hofer: Wenn Sie aber nicht antreten, dann kann ich es schon noch einmal versuchen. Die Bures putz ich allerweil. Aber man will ja ein bisserl eine Planungssicherheit haben im Leben. Also jetzt sagen Sie schon!
Van der Bellen: Hmm. Also gut.
Hofer: Echt? Pfah, danke! Und? Was wird's?
Van der Bellen: Lassen Sie es mich so formulieren: Sie werden sich noch wundern, was alles möglich ist.
Hofer: Na super. Des hab i wieder notwendig ghabt.
Van der Bellen: Genau.