Rainer Nikowitz: Jetzt – oder nie!
profil: Herr Pilz, haben Sie angesichts der mehr als mageren Umfragewerte Ihrer Liste „Jetzt“ schon einen Plan B für die Zeit nach der Wahl? Pilz: Nein. Nur einen für davor: Ich spalte mich von diesen ganzen Losern ab und mache die Liste „Jetzt – oder nie!“ profil: Das wäre fürwahr der allerbeste Name. Aber da die Grünen dank Werner Kogler zumindest im Moment kein politischer Orchideenzüchterinnenverein mehr sind, wird wohl am Ende „Nie!“ herauskommen. Pilz: Ich will meine Bedeutung nicht überbewerten … profil: Das wäre Ihnen ja noch nie eingefallen. Pilz: … aber ich gehe davon aus, dass vielen Leuten der Gedanke an ein Parlament ohne Peter Pilz nicht geheuer ist. profil: Momentan ist das etwa ein Prozent. Pilz: Eh. Aber die entscheidende Abspaltung steht ja erst bevor!
profil: Haben Sie nicht einmal gesagt, dass Sie nach Ihrer Politkarriere journalistisch tätig sein möchten? Pilz: Ich wäre zweifellos auch da spitze. profil: Sie und Karin Kneissl. Die glaubt das auch von sich selber. Und meint das ernst. Pilz: Der Vergleich kränkt mich jetzt ein bissl. profil: Weil Kneissl FPÖ ist. Pilz: Nein. Weil, wenn ich den Putin getroffen hätte, er den Knicks gemacht hätt. profil: Sie sind 65. Wäre der Traumberuf der meisten Österreicher – also Pensionist – nicht auch eine Option? Pilz: Auf keinen Fall. So jung, wie ich bin, müssen Sie erst einmal werden. profil: Dann bliebe eigentlich nur noch: Bundespräsident. Pilz: Wer hat Ihnen des wieder gsteckt?