profil-Kolumnist Rainer Nikowitz

Rainer Nikowitz: Letzte Worte

Nach seinem Abschied aus dem Parlament ging Christian Kern noch einmal mit seinem Nachfolger auf ein Bie …, äh, stilles Wasser.

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Kurz: Es tut mir sehr leid um Sie. Wirklich. Kern: Das ist nett von Ihnen. Kurz: Ich mein, bei Ihrer Nachfolgerin weiß ma ja net. Die könnt ja durchaus auch bei den nächsten Wahlen was dazugwinnen. Bei Ihnen hingegen war da keine Restunsicherheit mehr. Kern: I hätt’s wissen müssen. Kurz: Eh. Drum wär i ja an Ihrer Stell bei der Bahn geblieben. Andererseits, da wären Sie ja in der Zwischenzeit auch nimmer, weil wir Sie abgsagelt hätten. Kern: I hab gmeint: I hätt wissen müssen, dass Sie mir a no nachtreten. Aber nach dem Wahlkampf, den Sie damals gegen mi gführt ham, wundert mi des nimmer. Kurz: Des war ein fairer Wettstreit der Ideen! Kern: Dass i net lach! Sie ham genau ein Thema ghabt! Kurz: Und Sie? Keins! Kern: Und dass Sie jetzt mit der blauen Bagage regieren … I hoff, Sie san recht stolz auf sich. Kurz: Durchaus. Sehen Sie manchmal meine Beliebtheitswerte? Kern: Is des alles, was Sie interessiert? Kurz: Was gäb’s denn leicht sonst no? Kern: Sie müssen no sehr viel lernen. Kurz: Na ja, wie soll i sagen: I hab wenigstens no Zeit dazu. Was werden denn Sie jetzt machen? Gehen Sie a zu Siemens oder suchen Sie sich an richtigen Job? Kern: I mach mir keine Sorgen. Kurz: I scho. Am End finden Sie wirklich no was Gscheites. Der Teufel schlaft net. Kern: Was hab i Ihnen eigentlich gmacht? Kurz: Sie samma im Weg gstanden. Kern: So rein von der Idee her würd i dort gern bleiben. Kurz: Drum sag i ja: Es tut mir sehr leid um Sie. Wirklich.

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