Rainer Nikowitz: Mat-Ode
Du warst so forsch und lästig, im Gesamten nie neidig, das füllige Leben. Du hast dich geöffnet, um Lebendigkeit zu geben. Und jetzt der Abschied.
Geboren zum Wacheln, zogst du deine Schleife. Wenn du pinkeln musstest, tatest du das am Klo. Oder vielleicht an dem Baum, den du zuvor umarmt hast. Aber nie am Bein des Mitbewerbers. Und doch hattest du cojones gegen den Androiden im Amt. Dazu hätte auch Jesus mit Ja gestimmt.
Heast, was ist mit dir? Bist du am Ende nur mehr ein verzweifelter Indianer auf einem toten Pferd? Entscheidest du dich heute bewusst für sein Sterben? Was machen jetzt all die Leute mit ihren Flügeln, bei denen es dir gefallen hat, ihnen beim Wachsen die Hand zu reichen? Wir Rinder der Herde, wir fliegen nicht. Und sag jetzt bloß nicht: „Ich trage Dich bei mir, Du bist mein Schatz.“ Das kann auch ein Hydrant.
Und doch soll jeder einen Job haben, von dem er sagt: Das hat Sinn für mich. Auch du. Weil alles andere ist oasch. Ehrlich gesagt.