Rainer Nikowitz: Pingpong
Erdoğan: Ich begrüße Sie, junger Freund! Kurz: Ah, Sie sind es! Wie geht es der Familie? Den Kindern? Alle gut mit Staatsgeldern versorgt?
Erdoğan: Danke der Nachfrage. Wie läuft Ihr Wahlkampf? Kurz: Im Moment ganz gut, danke. Und Ihrer?
Erdoğan: Nun, Sie wissen ja: Meiner hört nie auf. Aber ich wollte mich auch bedanken für Ihre Mithilfe. Nichts verkauft sich besser, als wenn man uns in Europa wieder einmal so furchtbar schlecht behandelt. Kurz: Aber gerne doch. Ich würde aber auch noch einmal Ihre Hilfe brauchen, als letzten Impuls. Vielleicht so Ende September?
Erdoğan: Gut. Welchen Minister soll ich nicht schicken? Kurz: Je prominenter, desto besser. Könnten Sie vielleicht nicht selber nicht …?
Erdoğan: Also nein. Ich habe gerade erst Angela Merkel den Gefallen getan, in Deutschland nicht auftreten zu dürfen. Da wäre dann gleich darauf Österreich ein bisschen zu viel. Wie wäre es mit dem Außenminister? Kurz: Von mir aus. Wenn Sie nicht selber nicht kommen, dann ist es egal. Kein Mensch in Österreich merkt sich die Namen von türkischen Politikern. Hauptsache, ich kann irgendwen nicht reinlassen.
Erdoğan: Könnten Sie beim nächsten Mal auch noch etwas Islamfeindliches dazusagen? Dieses Mal war die Empörung bei uns nicht empört genug. Kurz: Selbstverständlich. Ich lasse mir was Knackiges einfallen.
Erdoğan: Und vielleicht auch noch, dass wir nie in die EU kommen werden. Kurz: Sie wünschen – wir spielen! Erdoğan: Es geht doch nichts über gute Beziehungen.