Rainer Nikowitz: Schlankster Staat
profil: Herr Finanzminister, Ihr Ministerium hat aus "mehr als 200 Millionen" Euro, die vom Gesundheitsministerium zur Impfstoffbeschaffung gewünscht wurden, ein "bis zu 200 Millionen" gemacht.
Blümel: Nun, Sie wissen ja, dass gerade die ÖVP für einen sparsamen Umgang mit Steuergeld steht. Also für einen schlanken Staat.
profil: Natürlich. Also zumindest, sofern nicht zum Beispiel Frau Köstinger etwas für ihre unterprivilegierte Klientel haben will. Oder Herr Mahrer.
Blümel: Wer braucht, dem soll gegeben werden!
profil: Bergpredigt?
Blümel: Internes Memo bezüglich Zielgruppenpflege.
profil: Steht das irgendwo in Ihrem Laptop?
Blümel: Die wichtigen Sachen weiß ich auswendig.
profil: Wenn man bedenkt, wie viel uns die immer neuen Lockdowns kosten - könnte es da nicht sein, dass der Staat nicht zuletzt wegen Ihrer weitblickenden Sparsamkeit beim Impfstoffkauf am Ende sogar ausgesprochen schlank dastehen wird? Nämlich mehr ausgemergelt?
Blümel: Das kann nicht sein, weil unser tapferer Bundeskanzler dann ultimativ fordern wird, dass die EU für den Schaden aufkommen muss.
profil: Warum die?
Blümel: So halt.
profil: Das alles scheint mir durchaus das Zeug zu einem weiteren Erfolgskapitel in der immer glorreicher werdenden heimischen Pandemiebekämpfungshistorie zu haben.
Blümel: Ich kann Ihnen versichern: Wir werden alles in unserer Macht Stehende dazu tun, dass es nicht das Letzte wird.
profil: Jetzt bin ich aber beruhigt!