Rainer Nikowitz: Wahl der Qual
Ludwig: Des is reine Verzweiflung. De will jetzt a endlich amoi a Wahl gwinnen – und wenn’s ane is, bei der nur Rote abstimmen derfen. Doskozil: Und net amoi de wern s’ wählen.
Ludwig: Schuld bist du. Weil du ihr so auf de Nerven gehst. Doskozil: Du vielleicht net? Außerdem: Zawos hamma s’ denn sunst?
Ludwig: Dass der Chefsessel net so leer ausschaut bis zur nächsten Wahl – bevor dann du übernimmst. Doskozil: Eh. Apropos: I mach des übrigens nur, wenn mei zukünftige Frau dann a fesche Hackn im Bund kriagt.
Ludwig: Hab i ma eh denkt. First things first. Und? Wählst du sie? Doskozil: De Päm? Bin i wo angrennt?
Sie verliert sowieso. Und wenn s’ do irgendwie knapp gwinnen sollt, dann muaß si a zrucktreten.
Ludwig: Du muaßt! I hab mei Wahl im Herbst! I kann kan Wirbel brauchen. Doskozil: Aber i glaub, wenn i „Ja“ ankreuz, brich i ma de Finger dabei.
Ludwig: Schließ de Augen und tu’s für mi. Und für di a. Doskozil: Sie verliert sowieso. Und wenn s’ do irgendwie knapp gwinnen sollt, dann muaß si a zrucktreten.
Ludwig: Und mir ham dann den Scherm auf. So was Unsolidarisches! Doskozil: Wer soll denn des nachher machen? Hast a Idee?
Ludwig: Na ja … Wer a immer es is, muaß jedenfalls des machen, was wir wollen, aus vollstem Herzen den Platzhalter spielen – und si dann rechtzeitig vor der Wahl wieder schleichen. Doskozil: Eigentlich a sehr verlockendes Anforderungsprofil. Des wird leicht.
Ludwig: Weißt was? Nehma den Deutsch. Weil’s scho wurscht is. Doskozil: Spitzenidee!