profil-Kolumnist Rainer Nikowitz

Rainer Nikowitz: Widerstand

Fast alle SP-Landesparteichefs kritisierten Hans Peter Doskozil für seinen Anti-Kern-Vorstoß. Nur einer nicht.

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Doskozil: Warum hast du nix gsagt? Ludwig: Die anderen san dem Kern alle pflichtschuldig beigsprungen. Da reicht’s ja wohl, wenn i ganz laut nix sag. Doskozil: Trotzdem schaut’s jetzt so aus, als tät i allan dastehen. Dir kann do des neiche Bobo-Parteiprogramm a net gfallen. Ludwig: Eh net. Wenn i so was brauchert, dann hätt i a den Schieder zum Bürgermeister gwählt. Doskozil: Aber was mach ma jetzt? Wenn uns nix einfallt, dann wird der Schas so beschlossen. Ludwig: Wir machen de Wiener Mischung. Doskozil: Überzeugungsarbeit? Lange Diskussionen in den Gremien? Ludwig: Na. An einem Tag a Gschicht in der „Krone“ über realitätsfremde Salonlinke, am nächsten ane in „Österreich“. Am übernächsten in der „Krone“ a Umfrag, in der 85 Prozent der Befragten der SPÖ bescheinigen, am falschen Dampfer zu sein. Und so weiter und so fort. So hab i den Schieder a weichgekocht. Doskozil: Des geht si aber nimmer aus. Der Parteitag is in zwa Monat. Ludwig: Na und? Die nächste Wahl is dafür erst in vier Jahr. Bis dahin hat die Erbsen, auf der der Kern sitzt, scho so stark druckt, dass si die Prinzessin mit an blauen Popscherl über de Häuser ghaut hat. Und dann schlagt unser Stund. Doskozil: Aber … wenn ma dann de Wahl net gwinnen: Macherst du dem Kurz den Vizekanzler? Ludwig: Bist narrisch? I bin Bürgermeister. Des musst du machen! Doskozil: I? I bin Landeshauptmann. Ludwig: Aber irgendwen werma brauchen. Doskozil: Hmm. Na ja … Was macht eigentlich der Faymann jetzt so?

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